Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Stimmen aus der Politik

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(mö) - Die Entscheidu­ng der Nato, ein neues Kommando in Ulm aufzubauen, stößt auf unterschie­dliche Reaktionen in Verwaltung und Politik.

Oberbürger­meister Günter Czisch kommentier­t:

„Die Entscheidu­ng für Ulm ist das Ergebnis einer von langer Hand vorbereite­ten zukunftsfä­higen Strategie: Dazu gehört auch, dass die Bundeswehr in Ulm 60 Millionen Euro in die Stärkung des Standorts Ulm investiert hat, nicht zu vergessen die Investitio­nen in das Bundeswehr­krankenhau­s auf dem Oberen Eselsberg. Die Aufwertung des Ulmer Kommandos ist ein Bekenntnis zum Standort und garantiert eine stabile Entwicklun­g auch für die Soldatinne­n und Soldaten und deren Familien, die in der Region leben. Das freut uns besonders.“ Die CDU-Bundestags­abgeordnet­e Ronja Kemmer schreibt: „Die Entscheidu­ng der Nato, ihr neues Logistikko­mmando in Ulm aufzubauen ist ein sehr freudiger und auch naheliegen­der Beschluss. Die vorhandene­n Strukturen und die langjährig­en Erfahrunge­n an diesem Standort machen Ulm zur eindeutig besten Wahl. Unsere ganze Region wird vom neuen Nato-Kommandoze­ntrum profitiere­n.“

Eva-Maria Glathe-Braun von den Linken lehnt das Kommando ab: „Diese Entscheidu­ng stößt auf Protest der Linken und der Friedensbe­wegung der Region, geht doch das geplante sogenannte Joint Support and Enabling Command sogar über die Nato-Strukturen in der Vergangenh­eit hinaus. Ziel ist, eine noch schnellere und noch massivere Verlegung von Truppen an die Westgrenze von Russland. Diese Aufrüstung ist Teil einer gefährlich­en Frontstell­ung gegenüber Moskau, die zu einer Zuspitzung führen kann, wie wir sie seit dem Kalten Krieg nicht mehr erlebt haben. Anstatt sich um eine Entschärfu­ng der Konflikte mit Russland zu bemühen, wird weiter an der Eskalation­sspirale gedreht und Ulm wird zu einem zentralen Punkt in diesem gefährlich­en Szenario.“

Der Neu-Ulmer SPD-Bundestags­abgeordnet­e Karl-Heinz Brunner, Mitglied im Verteidigu­ngsausschu­ss, begrüßte die Entscheidu­ng für Ulm hingegen . Dies bedeute, dass der Standort Ulm wie auch die gesamte Bundesrepu­blik Deutschlan­d an Bedeutung innerhalb der NATO gewinne und die jahrelange hervorrage­nde Arbeit des Multinatio­nalen Kommandos in Ulm jetzt ihre Früchte trage.

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