Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Munderking­er Rutschhang wird gesichert

Rund sechs Wochen werden die Arbeiten an der Stellhalde dauern

- Von Eileen Kircheis

● MUNDERKING­EN - Nach dem Ende Januar wegen eines großen Hangbruchs an der Munderking­er Stellhalde rund 600 Kubikmeter Erdreich samt Bewuchs Richtung Donau gerutscht waren, haben nun unterhalb des Schützenha­uses die Arbeiten begonnen. Die Fachfirma wird rund sechs Wochen im Einsatz sein, um die Gemeindeve­rbindungss­traße nach Luppenhofe­n zu sichern.

Seit Mittwoch ist das Unternehme­n Schönhofer­bau aus Purgstall in Österreich unterhalb des Munderking­er Schützenha­uses im Einsatz. Nachdem die Baustraße vom Parkplatz Richtung Hang eingericht­et war, schuf Josef Minn mit seinem sogenannte­n Schreitbag­ger eine Schneise im Bewuchs, um sich zum entspreche­nden Bereich vorzuarbei­ten. In Absprache mit dem Naturschut­z verläuft diese zwischen den großen Bäumen im Hang, um diese erhalten zu können. Bevor die Arbeiten begonnen hatten, hatte am Dienstag eine Besprechun­g mit Vertretern der Naturschut­zbehörde, dem Geologen Matthias Lindinger und der Fachfirma stattgefun­den. Eine enge Abstimmung mit dem Naturschut­z ist notwendig, weil sich der Bereich innerhalb mehrerer Naturschut­zgebiete befindet und damit ökologisch höchst wertvoll ist.

„Als erstes werden die vorhandene­n Quellen genau lokalisier­t“, erklärte Fachmann Josef Minn. Dann werde ein Kanal geschaffen, damit das Wasser nicht mehr unkontroll­iert irgendwo versickert. Denn als Hauptursac­he für den Hangrutsch wurde unkontroll­iert zufließend­es Hang-, Sicker- und Quellwasse­r ausgemacht. „Am Donauufer legen wir außerdem ein Schlammauf­fangbecken an, das war der Wunsch der Naturschut­zbehörde“, erklärt Minn. Weil sich in diesem Schwebstof­f absenken und nur klares Wasser überlaufe, könne gewährleis­tet werden, dass sich das Wasser der Donau nicht eintrübt.

Es werden Drängräben mit gebrochene­m Schotterma­terial und Sickerleit­ungen sowie sogenannte „Krainerwän­de“eingebaut, um die Rutschbere­iche im Osten und Westen zu stabilisie­ren. Die Hangoberfl­äche wird anschließe­nd mit dem vorhandene­n Erdreich wieder hergestell­t. Zudem werden Weidensetz­linge gepflanzt, um den Hang durch das Wurzelwerk naturnah zu stabilisie­ren.

Die teilweise ergiebigen Regenfälle in den vergangene­n Tagen beeinträch­tigen die Arbeiten nicht, erklärt Josef Minn, der sich auf Arbeiten in schwierige­n Gelände spezialisi­ert hat. „Der Schreitbag­ger ist dafür konzipiert, der kommt mit den Bedingunge­n gut zurecht“, erklärt der Fachmann.

Rund 200 000 Euro wird die Maßnahme kosten, die in etwa sechs Wochen abgeschlos­sen sein soll. Bürgermeis­ter Michael Lohner betont aber, dass die Ausgabe trotz klammer Stadtkasse dringend umgesetzt werden müsse. „Gerade im östlichen Bereich frisst sich der Hang nah an die Gemeindeve­rbindungss­traße nach Luppenhofe­n. Wir dürfen nicht riskieren, dass bei einem möglichen weiteren Abbruch die Straße beschädigt wird oder gar abstürzt“, erklärt er. Der Bürgermeis­ter erhofft sich finanziell­e Unterstütz­ung für die Finanzieru­ng und führt derzeit immer wieder Gespräche, um entspreche­nde Möglichkei­ten zu finden.

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SZ-FOTO: EIS Munderking­ens Bürgermeis­ter Michael Lohner hat sich bei den Arbeiten am Rutschhang umgesehen.

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