Das Leben der Äbtissin von Urspring
Archivarin Ursula Erdt recherchiert die Geschichte von Gertrud von Schenk-Castell
● SCHELKLINGEN - Ursula Erdt, Archivarin des Zweckverbands Archivbetreuung Blaubeuren-Schelklingen-Munderkingen-Allmendingen hat für die Buchreihe „Lebensbilder in Baden-Württemberg“über Gertrud von Schenk-Castell, ehemalige Äbtissin des Klosters Urspring (1664 bis 1709), recherchiert. Im 25. Band der Reihe ist nun ihre Arbeit auf zwölf Seiten erschienen.
Eigentlich ist Ursula Erdt studierte Geschichtslehrerin. Doch als Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre die Stellen knapp werden, ist sie akut von Arbeitslosigkeit bedroht. Aus der Not machte die heute in Erbach lebende Historikerin damals eine Tugend und wechselte noch einmal den Beruf in jungen Jahren. „Ich habe mich damals bei der bayerischen Archivschule beworben und dort schließlich meine Ausbildung gemacht, die ich 1997 als Diplom-Archivarin abgeschlossen habe“, berichtet die gebürtige Vöhringerin. Zunächst war Ursula Erdt in Heroldstatt, danach in Berghülen tätig, bevor sie 2003 eine 50-Prozent-Stelle beim Zweckverband annahm. Weitere 30 Prozent ihrer Arbeitszeit verbringt sie im Erbacher Stadtarchiv.
Im Laufe der Zeit kam es schließlich dazu, dass Ursula Erdt anfing, sich für Persönlichkeiten der Geschichte zu interessieren. Für die Recherche des Lebensweges von Gertrud von Schenk-Castell musste Ursula Erdt oft ins Hauptstaatsarchiv nach Stuttgart, da dort das Archiv des ehemaligen Klosters Urspring verwaltet wird. „Glücklicherweise war damals meine Cousine im Urlaub und hat mir ihre Wohnung zur Verfügung gestellt“, berichtet Ursula Erdt. Ein weiteres Schriftstück hat sie aus dem Stadtarchiv von Schelklingen und auch die Forschungsarbeiten des Blaubeurer Historikers Immo Eberl fanden Verwendung in ihrem zwölfseitigen Aufsatz. Darin zeichnet sie den Lebensweg der Äbtissin von der Geburt über den Eintritt ins Kloster bis hin zu ihrer Ernennung als Äbtissin im Jahre 1664 nach. Diese Position hatte von Schenk-Castell bis 1707 inne, bevor sie schließlich am 15. Februar 1709 an ihrer Wirkungsstätte verstarb.
Im 25. Band der Buchreihe ist ein weiterer Aufsatz über eine Persönlichkeit aus der heimischen Region. Auf 30 Seiten berichtet Hochschullehrerin Sabine Liebig von der PH Karlsruhe über die Lehrerin Febronie Rommel aus Altheim.
„Lebensbilder aus Baden Württemberg XXV“
ist im regulären Buchhandel erhältlich. ISBN: 9783-17-031543-3, Preis: 28,50 Euro.