Museumsgesellschaft besichtigt Kleinod auf der Alb
Die Nikolauskapelle blickt auf eine lange Geschichte zurück
Schwierig, die Kirche trocken zu halten
Tiefenhülen wurde erstmals 1152 urkundlich erwähnt, es gehörte ursprünglich den Herren von Steußlingen, die es, um ihr Seelenheil besorgt, dem Kloster Salem schenkten. Salem hatte Getreidespeicher eingerichtet, ein befestigter Hof wurde angelegt, große landwirtschaftliche Betriebe entstanden im 15. Jahrhundert, Höfe wurden als Lehen an die Bauern vergeben. Die damalige Kapelle war ein einfacher Bau, von dem befestigten Hof gibt es heute nur noch karge Reste, sagte Ohngemach. Die Grabungsfläche für die Kirche war sehr beschränkt, es war sehr schwierig, die Kirche trocken zu halten. Für den Unterhalt und den Lohn des Pfarrers war Salem zuständig.
1498 war die Kirche in Frankenhofen baufällig, damit die in Tiefenhülen ebenfalls gerichtet wurde, half der Pfarrer nach und haute eine Reliquie aus dem Altar. Schließlich wurde nur noch am Patrozinium und bei Kirchweih in Tiefenhülen Messe gehalten. Der Pfarrer wollte „in diesem Schweinstall keine Messe lesen“. 1607 kam der Abt, um sich selbst ein Bild zu machen. Wenig später hat der Ehinger Pfleger mit dem Instantsetzer einen Vertrag abgeschlossen. Auch in Stetten, das ebenfalls Salem gehörte, war die Kirche baufällig, eine ähnliche Kapelle wie in Tiefenhülen entstand dort, die aber schon 1608 fertig war.
Am 30. Mai 1607 wurde mit Tiefenhülen ein Vertrag über den Abbruch der alten Kirche und den Neubau gemacht. 13,5 Meter lang, 7,8 Meter breit und sechs Meter hoch sollte die neue Kapelle sein und einen kleinen Glockenturm haben. 160 Gulden bar und vier Säcke Naturalabgaben sollte das alles kosten. Man holte die Steine aus umliegenden Steinbrüchen, das Bauholz aus dem Waldbesitz des Klosters. 1609 war die neue Kapelle fertig, 1997 und 2014 wurde sie renoviert.