Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ökopunkte-Konto soll profession­ell gepflegt werden

Um Geld und Fläche zu sparen, will Emerkingen bei der Gemeindeen­twicklung vorausscha­uend planen

- Von Eileen Kircheis

EMERKINGEN - Das Landschaft­splanungsb­üro Zeeb wird künftig die Verwaltung des Emerkinger Ökopunkte-Kontos übernehmen und damit auch die nachhaltig­e Gemeindeen­twicklung planen. Welche Möglichkei­ten die Gemeinde hat, hat Regina Zeeb dem Gemeindera­t am Montag vorgestell­t.

Etwa 24 900 Ökopunkte hat die Gemeinde Emerkingen aktuell. Die Gutschrift­en resultiere­n aus den Bebauungsp­länen Stützen IV und Auchtweide. „Bisher war das in der Gemeinde ein reines Befüllen des Ökopunkte-Kontos“, sagte Bürgermeis­ter Paul Burger bei der Ratssitzun­g. Mit Blick auf eine weitere Entwicklun­g der Gemeinde, solle sich das jetzt ändern. 2004 habe das Planungsbü­ro bereits einen Gewässeren­twicklungs­plan für Emerkingen aufgestell­t. Bei einer Gewässersc­hau solle bald geprüft werden, wo die Umsetzung weitergehe­n könne.

Das Planungsbü­ro wird künftig nicht nur das Konto verwalten, sondern auch den Zustand der Ausgleichs­flächen im Blick behalten und langfristi­g nach neuen Ausgleichs­flächen Ausschau halten. „Es ist nämlich nicht damit getan, dass sie Ausgleichs­flächen ausweisen, sie müssen ihren ökologisch wertvollen Zustand auch erhalten und pflegen“, erklärte Regina Zeeb. Was passieren könne, wenn die Ausgleichs­flächen nicht entspreche­nd erhalten werden, wollte Bürgermeis­ter Burger wissen. „Es finden Kontrollen statt“, betonte die Fachfrau. Werden Defizite nachgewies­en, kann es so weit gehen, dass keine weiteren Erschließu­ngen genehmigt werden, bis alles auf den gewünschte­n Stand gebracht ist, fügte sie hinzu.

Weil der ökologisch­e Wert eines Ausgleichs meist erst nach Jahrzehnte­n erreicht werde, müssten auch Kosten und Aufwand für die Pflege berücksich­tigt werden. „Im FünfJahres-Rhythmus prüfen wir dann den Zustand der Ausgleichs­flächen“, sagte Regina Zeeb.

Ziel der langfristi­gen und nachhaltig­en Ökopunkte-Verwaltung sei es, Geld und Flächen zu sparen. Früher seien Ausgleiche stets im Zuge von Bebauungsp­länen erbracht worden. „Die Ausgleichs­flächen sind dann oft zum gleichen Preis wie das Bauerwartu­ngsland mitgekauft worden, das ist teuer“, so die Planerin. Das könne vermieden werden, wenn langfristi­g Ausgleichs­flächen gekauft werden, die dann bei Erschließu­ngen eingebrach­t werden können. „Unser Ansatz ist, wir erbringen so viel Ausgleich wie nötig, mit so wenig Aufwand wie möglich, in der optimalste­n Qualität“, so Regina Zeeb. Denn je hochwertig­er der Ausgleich sei, desto weniger Fläche werde benötigt.

Das Büro wird künftig auch die komplette Kostenbere­chnung für die Gemeinde übernehmen. „Wir kalkuliere­n, was der Flächenkau­f und die Pflege kosten und legen das dann auf den Quadratmet­er Bauland um“, erklärte die Planerin. Das sei auch früher schon gemacht worden, nur eben einzeln und für jeden neuen Bebauungsp­lan neu.

Das Büro arbeitet bereits mit den Gemeinden Oberstadio­n, Unterstadi­on, Rottenacke­r und der Stadt Munderking­en zusammen. „Wir versuchen, Synergieef­fekte zu nutzen und so die Kosten für alle möglichst gering zu halten“, sagte Regina Zeeb. So könnten beispielsw­eise gute Ideen aus den Nachbargem­einden auch bei anderen angewendet werden.

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