Allmendingen investiert in Schulen
Gemeinde beschließt Haushalt 2018 – Das alte Rathaus wird derzeit ausgeräumt
● ALLMENDINGEN - Während im Allmendinger Ratssaal wegweisende Entscheidungen getroffen worden sind, wurde einen Steinwurf entfernt im alten Rathaus schon ausgeräumt. Die Sanierung des alten Rathauses ist im Haushalt 2018, der am Mittwochabend beschlossen wurde, mit weiteren großen Investitionsvorhaben enthalten. Das sind der Bau der Seniorenresidenz, Hochwasserschutz, die Ortsdurchfahrt Schwörzkirch mit Anschluss an die Kanalisation, ein Gerätehaus auf den Lutherischen Bergen und nicht zuletzt der Breitbandausbau, zählte Bürgermeister Florian Teichmann auf.
Als schlechte Nachricht hatte der Schultes zu Sitzungsbeginn mitteilen müssen, dass die aus dem Ausgleichstock des Landes Baden-Württemberg beantragten 600 000 Euro für die Seniorenresidenz nicht fließen werden. Weil die Summe im Haushaltsplan steht, müsse an anderer, noch festzulegender Stelle gespart werden, hieß es später.
800 000 Euro Kredit
800 000 Euro werden als Kredit aufgenommen, um den Haushalt ausgleichen zu können. Es seien rentierliche Schulden, lautete der Tenor im Gemeinderat. Der Haushalt hat einen Umfang in Höhe von 18,64 Millionen Euro, davon 7,01 Millionen Euro im Vermögenshaushalt für Investitionen.
Im alten Rathaus wird das Archiv untergebracht, ein Arbeitsraum für den Arbeitskreis Heimatgeschichte und Räume für Ausstellungen und Wohnungen geschaffen, sagte Teichmann. Die Auftragsvergaben zum alten Rathaus erfolgten auch gleich. Die drei Aufträge für Abbruch-, Rohbauund Dacharbeiten in einem Umfang von rund 280 000 Euro gingen an die Firmen Füller, Dietz Bau und Zimmerei Stoss. Für die Sanierung stehen heuer 500 000 Euro im Haushaltsplan und die gleiche Summe nochmal als Verpflichtungsermächtigung für weitere Ausgaben darüber hinaus.
Kämmerer Robert Mohr informierte, dass der Stellenplan um 1,5 Stellen angewachsen ist. Eine Stelle davon sei notwendig wegen der Umstellung auf das neue Haushaltsrecht. Die Rücklagen schrumpfen von 2,7 Millionen auf 1,5 Millionen Euro. Ratsmitglied Leonhard Sontheimer erinnerte, dass diese Rücklagen erst in den vergangenen Jahren aufgebaut wurden und davor während seiner bald 30-jährigen Ratsmitgliedschaft nur das gesetzliche Minimum zurückgelegt war.
Im Haushalt 2018 werden auch die Schulen bedacht, Weilersteußlingen zum Beispiel mit einem WLAN-Anschluss in den Klassenzimmern. 340 000 Euro stehen für die Gemeinschaftsschule im Haushaltsplan, wobei 209 000 Euro in die Gestaltung der Außenanlagen mit sportlicher Ausstattung fließen sollen. Unter anderem wird ein drittes Lernbüro eingerichtet. Für die Turn- und Festhalle soll ein Defibrillator finanziert werden. Als einer von mehreren Haushaltsresten aus den Vorjahren werden im Plan 150 000 Euro unter dem Stichwort „Jugendhaus Allmendingen“ genannt. Langfristig erst können die Sanierung des Waldfreibades, die Beschaffung von Feuerwehrautos und auch ein Bebauungsplan „Allmendingen Süd“gestemmt werden, blickte Teichmann voraus.
Breitbandausbau mit Atlheim
Der Bürgermeister informierte den Rat auch darüber, dass die Arbeiten für den Ausbau der Breitbandversorgung nicht auf dem vorgesehenen Weg über Komm.Pakt.Net ausgeschrieben werden können, 33 Kilometer seien aus Sicht von Komm.Pakt.Net zu wenig. Jetzt möchte die Gemeinde selbst zeitnah eine Ausschreibung machen und gerne Altheim und vielleicht andere Nachbargemeinden mit ins Boot holen.
Zur Schöffenwahl waren fünf Kandidaten vorgeschlagen worden, aus deren Kreis der Rat drei Personen auswählte: Christian Ballschmidt, Michael Schurr und Meike Slocinski. Sie werden in Ulm einer weiteren Gesamtauswahl unterzogen, ehe die Schöffen für die Jahre 2019 bis 2023 feststehen.
Der Rat hat auch beschlossen, den Wasserleitungsbau Lichseweg auszuschreiben. Durch die Baumaßnahme soll der Wasserdruck im oberen Bereich gewährleistet werden können.