Die neue Türkei steht weit rechts
AKP regiert mit Hardlinern – Engere Partnerschaft mit Russland wahrscheinlich
● dass der Rechtsdrall der türkischen Politik nicht erst mit der Wahl begonnen hat. Erdogan hat die Türkei nicht islamistischer, sondern nationalistischer gemacht, wie Kenar anmerkte. Auch der Putschversuch von 2016 und die Konflikte und Krisen in den Nachbarländern Syrien und Irak haben eine Rolle gespielt, sagt sie.
Opposition ist für viele unwählbar
zu müssen. Parteichef Devlet Bahceli machte aber klar, dass er seine Partei nicht als bloßen Erfüllungsgehilfen Erdogan sieht. Der Wähler habe der MHP die Aufgabe gegeben, die Regierungsmacht auszubalancieren und zu kontrollieren, sagte er.
Aykan Erdemir von der Denkfabrik FDD in Washington erwartet einen starken Einfluss der MHP auf Erdogan. Der Präsident werde in der Innenwie in der Außenpolitik Zugeständnisse an die Ultranationalisten machen müssen, sagte Erdemir der „Schwäbischen Zeitung“. Eine Rückkehr zum Friedensprozess in der Kurdenfrage sei mit der MHP unmöglich. Erdemir rechnet mit einer Intensivierung der Militäreinsätze gegen kurdische Rebellen in Syrien und im Irak.
Dies lässt auf eine engere Zusammenarbeit mit Russland schließen und eine weitere Entfremdung der Türkei vom Westen. Mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin kommt Erdogan glänzend zurecht. Putin lobte Erdogan am Montag für dessen „große politische Autorität“.