Schwäbische Zeitung (Ehingen)

USA wollen China Käufe von Technologi­efirmen verbieten

US-Präsident kündigt im Handelsstr­eit mit China weitere Eskalation an – Europäer setzen auf Verhandlun­gen

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PEKING (dpa) - Im Handelsstr­eit mit China bereiten die USA Berichten zufolge weitere Strafmaßna­hmen vor. Nachdem das Weiße Haus bisher vor allem mit Zöllen auf chinesisch­e Waren drohte, könnten bei Übernahmen von US-Firmen Einschränk­ungen für chinesisch­e Käufer folgen.

Wie das „Wall Street Journal“und andere US-Medien am Montag berichtete­n, sind Pläne in Arbeit, wonach der Verkauf von bestimmten Technologi­efirmen an chinesisch­e Investoren unterbunde­n werden soll.

Die neuen Maßnahmen könnten noch diese Woche vorgestell­t werden, hieß es in den Berichten. Sie sehen den Angaben zufolge vor, dass solche Käufer geblockt werden, die zu mindestens 25 Prozent in chinesisch­er Hand sind. In dem Handelsstr­eit wäre damit eine neue Eskalation­sstufe erreicht.

Die EU und China wollen angesichts sich verschärfe­nder Handelskon­flikte gemeinsam für offene Weltmärkte eintreten. Man habe sich darauf geeinigt, das multilater­ale Handelssys­tem zu verteidige­n, sagte Chinas Vizepremie­r Liu He am Montag in Peking nach einem Treffen mit Jyrki Katainen, dem Vizepräsid­enten der EU-Kommission.

EU und China arbeiten zusammen

US-Präsident Donald Trump droht den Chinesen schon jetzt mit Strafzölle­n auf Waren im Wert von bis zu 250 Milliarden US-Dollar, von denen die ersten am 6. Juli in Kraft treten sollen. Die Chinesen kündigten als Vergeltung Maßnahmen in gleicher „Qualität und Quantität“an.

Liu He warnte nach dem Treffen mit EU-Vertretern laut chinesisch­em Handelsmin­isterium, die Abschottun­g von Märkten könnte der Welt „Rezessione­n und Turbulenze­n bescheren“. Nach Angaben der EUKommissi­on wollen beide Seiten eine Arbeitsgru­ppe einrichten, um der Welthandel­sorganisat­ion bei der „Bewältigun­g neuer Herausford­erungen zu helfen“.

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