Vom Leben als Soldat

37 Grad: Einsatz im Wüstensand (ZDF, Di., 22.15 Uhr)

– Matthias Lehner ist Oberleutnant bei der Bundeswehr und soll mit seinen Männern in Mali „Frieden sichern“– während zuhause seine Ehefrau ihr erstes Kind erwartet. Was der 27-Jährige, der bei der schnellen Eingreiftruppe die Kommandos gibt, beim fünfmonatigen Einsatz in Mali erlebt, was ihn bewegt und auch, warum er sich überhaupt für die Bundeswehr entschieden hat, ist Grundlage dieser Dokumentation. Daniel Moj und Jörg Stolpe haben ihn ein Jahr lang bei der UN-Mission begleitet, auch nach Mali, wo – wie in der gesamten SahelRegion – erhöhte Gefahr für terroristische Anschläge und Entführungen besteht. Die Zentren Gao und Kidal gelten als Drehkreuz des Drogenschmuggels von Südamerika Richtung Europa. „Irgendwer muss es ja machen“, sagt Lehner.

Die Autoren zeigen mit diesem Film eine neue Generation von Soldaten, die sich dafür entscheiden, ihrem Land zu dienen – und die mit ihren Zweifeln leben müssen. Der Film macht darüber hinaus deutlich, wie sich die Bundeswehr in den vergangenen 20 Jahren verändert hat: weg von einer Präsenz-Armee, hin zu einer Einsatztruppe in fernen Ländern. Besonders sehenswert machen diese Doku die persönlichen Aussagen, nicht nur des Soldaten selbst, sondern zum Beispiel auch seiner Ehefrau. „Ich habe“, sagt sie, „einfach nur Angst vor den psychischen Belastungen.“