Wenn aus Fremden Freunde werden
Theater AG, Chöre, Musikschulorchester und Tanzstudio führen Musical auf
EHINGEN (kö) - Ein ungeheures Gewusel von Kindern in grünen TShirts und grünlichen Kostümen und noch viel mehr Schulkameraden zum Zuschauen beim Kindermusical „Im Land der Wawumoasts“in der Lindenhalle. Es war eine gemeinsame Aufführung der Theater AG und zwei Chören der Michel-Buck-Schule, dem Tanzstudio Sabine Raasch mit Jazzteenies und Stepptanzgruppe und dem Orchester der Musikschule Ehingen unter der Leitung von Volker Frank. Das Grundthema, wie aus Fremden Freunde werden, haben die weit über 100 Kinder in einer viel umjubelten Aufführung auf eindrucksvolle Weise gemeinsam gezeigt.
Geschrieben hat das Musical Stefanie Hettenbach, die Musik dazu komponierte Eric Daumann-Hettenbach. Mit einem begeistert aufgenommenen Rap stellt sich der Eichwald mit seinen Bewohnern vor. Die Mädels und Jungen vom Tanzstudio Raasch als Bäume sind viel mehr als eine sehr beweglich und sportliche Einlage um Bäume darzustellen. So kommt das Mädchen Mandu aus dem Regenwald zu ihnen in den Eichwald, weil die Menschen ihre Heimat zerstört haben und will im Eichwald eine neue Heimat finden. Beim Spielen kommen sich wie überall auf der Welt Kinder näher, wären da nicht die beiden Zicken Tilly und Wurz, die sich gleich mal ein paar Blätter von Mundus prachtvollem Schwanz schnappen. In die Schule von Frau Maus und Herrn Dachs gehen alle Kinder gemeinsam. Ein unheimliches weißes Etwas mit Blättern von Mandus Schwanz erschrickt die Klasse, sofort gerät das Kind aus dem Regenwald in Verdacht, obwohl es doch die beiden hinterhältigen Mädchen aus dem Eichwald waren, die Mandu loswerden wollen. „Fremde sind nicht unsere Sache, die Wilde muss weg“singen sie. Die Lehrer schütteln missbilligend den Kopf, Häuptling Eichwald schämt sich für seine Kinder und verhängt vier Wochen Hausarrest. „Dabei“, so singt Mandu voller Traurigkeit, „will ich doch nur einen Ort, wo ich ruhig leben und in der Fremde glücklich sein kann“. Eine großartige Leistung des kleinen Mädchens, so ganz allein auf der riesigen Bühne. Eine Freundin findet sich, ein Wettkampf zwischen Mandu und den zwei ihr feindlich gesinnten Mädchen soll entscheiden. Eine tolle Demonstration von Kraft zeigt die Stepptanzgruppe, da liegen Tilly und Wurz noch vorn, doch beim Parcours ist das Mädchen aus dem Regenwald die Siegerin. Vor dem dritten Teil erschrecken alle gemeinsam – Menschen sind in den Wald eingedrungen. Notgedrungen suchen auch Tilly und Wurz Schutz unter Mandus Blätterschwanz, der sich als perfektes Tarnnetz erweist, und irritieren den Förster. Zusammen retten sie den Wald vorm Fällen der Bäume und so bestehen alle drei gemeinsam diese letzte Prüfung. „Streit – Krieg – was für eine Zeitverschwendung“singen die Chöre und ein großes Friedensfest wird gefeiert.
Bei der Premiere war die Jury des Lotto-Musiktheaters anwesend, und der Leiter der Jugendmusikschule Michael Buntz, der auch die Gesamtleitung des Musicals innehatte, hofft, dass die gelungene Aufführung für preiswürdig befunden wird. Nach Meinung des Publikums war sie das auf jeden Fall.