Collegium Instrumentale lässt Barock erblühen
Konzert im Erbacher Schloss krönt Wiblinger Bachtage mit Orchesterwerken von Bach und Händel
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ERBACH - Mit einem beeindruckenden Konzert unter dem Motto „Blühendes Barock“hat das Collegium Instrumentale unter der Leitung von Albrecht Schmid die diesjährigen Wiblinger Bachtage gekrönt. Im Erbacher Schloss ließen 150 beeindruckte Zuhörer Orchestermusik von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel auf sich wirken.
Vier Orchestersuiten sind von Johann Sebastian Bach erhalten. Mit einer davon, der Suite Nr. 3 D-Dur BWV 1068, eröffnete das Festivalorchester sein glanzvolles Abschlusskonzert in der gewölbten Eingangshalle des Schlosses. Wuchtig erfüllten der festliche Glanz der gravitätisch schreitenden französischen Ouvertüre den Raum. Vornehme Noblesse prägte den Streicherklang im zweiten Satz „Air“. Das Collegium Instrumentale gab es in betörender Eleganz und großer Phrasierung der der schwebenden Melodie.
Heiter kontrastierte dazu die Gavotte. Nach der dynamischen Bourrée entfaltete sich in der finalen Gigue mitreißender Schwung. Großer Applaus würdigte die prachtvolle Wiedergabe des Werks.
Mit Georg Pfirsch hatte Albrecht Schmid für Bachs Konzert a-Moll für Violine und Orchester BWV 1041 einen Solisten der Extraklasse engagiert. Als langjähriger Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben spielt er seit März 2015 auf einer Violine von Nicolo Gagliano (Neapel ca. 1755-60) aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds. Seit Oktober 2016 ist er Mitglied der 1. Violinen der Münchner Philharmoniker.. In Erbach imponierte er vor allem im zweiten Satz mit der Gestaltung der herben Schönheit der elegischen Melodie. Treibende Dynamik und packende Intensität verstärkte die Wirkung im finalen Allegro assai.
In „Music for the Royal Fireworks“in D-Dur von Georg Friedrich Händel entfaltete das „blühende Barock“seine ganze strahlende Pracht. Mit strahlendem Trompetenschall und Hörnerklang imponierte das große Eröffnungsgepränge der Ouvertüre. Seidenweich ließen sich Streicher, Oboe und Fagott im langsmen zwischenteil vernehmen. In „La Paix“imponierte die Transparenz des schönen Klangs. Freudig drängte „La Réjouissance“vorwärts. Schwungvoll endeten die Menuette das große und vom begeisterten Publikum mit großem Applaus gewürdigte Konzert.
Albrecht Schmid ist Gründer und Leiter des „Collegium Instrumentale Stuttgart“und seit 1979 Kantor und Organist an der Versöhnungskirche Ulm-Wiblingen sowie Leiter der zugehörigen Wiblinger Kantorei. 1990 gründete er den Kammerchors "Vokal-Ensemble 15 Baden Württemberg" und leitet seit 1985 die Wiblinger Bachtage.