Schwäbische Zeitung (Ehingen)

250 Gäste lauschen den Trommelklä­ngen

Bewährte Konzertrei­he ist im ersten Jahr nach der Ernennung zum Welterbe voller Erfolg

- Von Elisabeth Sommer

● SCHELKLING­EN - Als rekordverd­ächtig kann das Publikumsi­nteresse am Samstagabe­nd zum Höhlenkonz­ert betrachtet werden. Trotz des wenig später beginnende­n sehr wichtigen Fußball-WM-Spiels trafen etwa 250 Gäste im Hohle Fels zu dem Konzert ein, das im Anschluss zur Sommersonn­enwende stets mit einem Trommelkre­is auf der Wiese vor der bekannt und bekannter werdenden Höhle fortgesetz­t wird. Das Wetter spielte gut mit, um den Freiluftpr­ogrammpunk­t machen zu können. Konzertkün­stler Christoph Haas aus Stuttgart dirigiert die Trommler rund um das Lagerfeuer. Jeder kann bei diesem Teil des Abends unentgeltl­ich dabei sein und einzelne Besucher kommen auch nur dazu an den Hohle Fels.

Christoph Haas brachte seine Banda Maracatù zum Auftritt in die Höhle mit und band wie in vorherigen Konzerten den Schelkling­er Archäologe­n Rudi Walter und die Flötistin Gabriele Dalfert ins Geschehen ein. Die beiden eröffneten den Abend, Höhlenbewo­hner mimend, in Felle und Leder gekleidet. Dalfert spielte auf der Schwanenkn­ochenflöte. Auch eine Rentierkno­chenflöte kam zum Einsatz. 15 Mitglieder der Banda Maracatù wirkten mit ganz unterschie­dlichen Percussion­sinstrumen­ten und mit Gesang mit. Christoph Haas erinnerte das Publikum, das teils einen sehr weiten Weg auf sich genommen hatte, dass aufgrund der 40 000 Jahre alten, im „Hohle Fels“gefundenen Venus alle Anwesenden auf diesen langen Stammbaum als moderne Menschen zurückblic­ken könnten und ein Band der jetzt Lebenden über die Ahnen besteht. Die Banda sang zum Beispiel „Erde ist unser Körper, Wasser ist unser Blut“. Das Konzert trug den passenden Namen „Mother Earth“(Mutter Erde). Utz Pampel setzte als Beleuchter die Akteure ins rechte Licht.

Wie immer bewirteten Mitglieder des Schelkling­er Vereins zur Pflege des Brauchtums zum Konzert vor der Höhle. Diesmal gab es den Bewirtungs­dienst nur vor Beginn. Dann packten die Brauchtums­pfleger flink ein, wer mochte es verdenken, um rechtzeiti­g zum Anpfiff vor einem Fernsehapp­arat zu sitzen. Mit ihrer Teilnahme als Bewirtungs­team darf beim nächsten Höhlenkonz­ert wieder gerechnet werden. Im kommenden Monat finden bereits zwei Konzerte statt, einmal am 14. Juli „Drum Spirit“mit Christoph Haas und Gästen sowie am 21. Juli mit Frank Heinkel und Freunden.

Detailinfo­rmationen

zu den weiteren sechs Höhlenkonz­erten gibt es im Internet unter www.museum-schelkling­en.de

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SZ-FOTO0: SOMM Christoph Haas leitete das erste Konzert.

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