Der richtige Weg
Tennis: Durch Forcierung der Jugendarbeit ist der TC Ehingen für die Zukunft gerüstet
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EHINGEN - Nachwuchsspieler des Tennisclubs Ehingen verzeichnen seit wenigen Jahren beachtliche Erfolge bis hinauf auf Landesebene. Namen wie Jana und Daniel Stepanenko, Nemanja Bojkovic oder Luis Lengler sind aber nur die Spitze einer Entwicklung im TC, die vor einem Jahrzehnt mit dem Engagement von Trainer Jiri Heinisch begann. Für die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Reinhold Haser hatte sich damals die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Vereins gestellt.
„Wir mussten uns anders aufstellen“, sagt Reinhold Haser. „Wenn man die Jugendarbeit nicht in den Vordergrund stellt, wächst nichts nach.“Der Vorsitzende erinnert sich an die Zustand vor zwölf Jahren, als Heinisch zum Club kam: „Früher hatten wir überwiegend Mannschaften und ein paar Kinder.“Heinisch wurde anfangs tageweise engagiert. „Seit 2008 bin ich ganz hier“, sagt der TCCheftrainer. Inzwischen gehört er als Sportwart auch dem Vorstand des Vereins an. Das Nachwuchstraining wurde ausgebaut. „Unser Ziel war und ist es, schrittweise nach vorn zu kommen“, sagt Heinisch. Das ist gelungen. Als er gekommen sei, habe der Verein drei oder vier Jugendmannschaften gestellt. „Jetzt haben wir 21 Mannschaften, davon sind rund die Hälfte Nachwuchsteams.“Von der U8 bis zur U18 seien alle Altersklassen besetzt.
Der TC Ehingen sieht sich aber nicht nur als Heimat für Nachwuchsspieler, die in Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen oder bei Turnieren antreten. „In der Öffentlichkeit kriegt man meist nur die Erfolge der starken Kinder mit und es sind auch immer mehr Kinder, die diese Erfolge haben, aber der Verein ist nicht auf den Leistungssport reduziert“, sagt Heinisch. „Unser Ziel ist es, junge Spieler nach vorn zu bringen. Wir machen die Arbeit nicht nur für die Kinder und Jugendliche im Leistungssport, sondern für alle.“Der TC-Cheftrainer verweist auf das Tenniscamp in den Pfingstferien, bei dem kürzlich knapp 40 Mädchen und Jungen dabei waren. Nicht viele Tennisvereine hätten bei einem Feriencamp so großen Zuspruch. „Es geht uns nicht nur um die, die sich auf Turniere vorbereiten, sondern auch um die, die nur Spaß haben wollen.“Doch die leistungsorientierten, erfolgreichen Nachwuchsspielerinnen wie Jana Stepanenko, die in ihrer Altersklasse U10 zu den Besten in Baden-Württemberg zählt, sind gleichwohl wichtig für den TC Ehingen. „Talente wie Stepanenko sind Aushängeschilder für den Verein“, sagt Reinhold Haser. „So jemanden zu haben, zieht andere schon mit“, ergänzt Heinisch. „Man braucht solche Talente, um zu sehen, was möglich ist. Auch wenn das nicht jedermanns Sache ist, so zeigt es die Möglichkeiten, die man hat.“
Erfolge im Sport bieten mitunter Chancen, an die man oft gar nicht denkt. Jiri Heinisch nennt das Beispiel einer talentierten jungen Spielerin, die noch zur Schule geht und sich um ein Stipendium für eine Universität in den USA bewirbt. „Über den Sport hat man Möglichkeiten, sich beruflich zu positionieren. Ohne Leistungssport wäre das nicht möglich.“Heinisch weiß, dass die jungen Sportler einen großen Aufwand betreiben müssen, viel Zeit für Training und Wettkampf opfern müssen, um so weit zu kommen. „Klar muss man viel investieren, aber im Vergleich zu dem, was man bekommen kann, ist es eine Kleinigkeit.“Im Falle der jungen TC-Spielerin wäre es ein Studienplatz an einer namhaften Universität in den Vereinigten Staaten, „der sonst nicht bezahlbar wäre und an den man sonst auch kaum herankommt“.
Die Verantwortlichen des TC sind vom eingeschlagenen Weg mehr denn je überzeugt. „Es war absolut die richtige Entscheidung“, sagt Haser. Nicht nur die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Verein ist gewachsen – oft kamen auch deren Väter oder Mütter mit und traten in den Verein ein. „Die Kinder bringen ihre Eltern mit und so hat sich bei uns die Altersstruktur gedreht. Das mittlere Alter ist bei uns inzwischen wieder stark vertreten“, so Heinisch und Haser.
Die positive Entwicklung brachte aber auch ein Problem mit sich: „Jiri müsste eigentlich zwei Hände mehr haben“, sagt der TC-Vorsitzende Haser. Zu Unterstützung kam jetzt ein Trainer aus Riedlingen hinzu, der stundenweise beim TC Ehingen im Einsatz ist. „Wir müssen sehen, dass wir unser Angebot aufrechterhalten und eventuell noch ausbauen“, sagt Haser. „Aber es ist schwierig, immer noch mal etwas oben daraufzusetzen.“
Die Verantwortlichen werden es versuchen. Beim Ziel der verstärkten Jugendförderung, mit dem es begann, „sind wir schon sehr weit gekommen hin zu dem, was wir uns vorgestellt hatten“, sagt Haser. Heinisch ergänzt: „Man muss sich immer neue Ziele setzen. Ist ein Ziel erreicht, kommt ein neues.“Und jeder neue Vorsatz, jedes Projekt dreht sich um das eine ganz große Ziel, zu dem der TC im vergangenen Jahrzehnt viel beigetragen hat: den Verein für die Zukunft zu wappnen.