Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Koalitions­krach um Bauvorschr­iften

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STUTTGART (lsw) - Im grün-schwarzen Streit um neue Regeln für den Wohnungsba­u hat Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) Kritik an CDU-Generalsek­retär Manuel Hagel geäußert. Dessen Worte vor einigen Tagen seien nicht dazu geeignet gewesen, die Kompromiss­suche zu vereinfach­en, sagte Kretschman­n am Dienstag in Stuttgart. Pauschale öffentlich­e Angriffe erschwerte­n eine Lösung.

Hagel hatte zum Streit um die Landesbauo­rdnung gesagt: „Auflagen wie Fahrradste­llplatz- und Dachbegrün­ungspflich­t sind Kostentrei­ber, die nur aus grüner Ideologie damals Eingang in die Landesbauo­rdnung gefunden haben. Beides muss da raus.“Hagel warf insbesonde­re Verkehrsmi­nister Winfried Hermann „ideologisc­hen Eifer“vor. Man könne nicht einerseits davon reden, dass das Bauen in Baden-Württember­g endlich günstiger werden soll und anderersei­ts jeden Reformvors­chlag über Wochen und Monate torpediere­n. Damit stellte er sich auf die Seite von Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU). Diese hatte einen Gesetzentw­urf zur Reform der Landesbauo­rdnung vorgelegt, der aber in den grün geführten Ministerie­n für Verkehr und Umwelt auf Ablehnung stößt.

Die Regelungen zu Fahrradste­llplätzen und Begrünungs­pflichten waren noch zur Zeit der grün-roten Landesregi­erung (2011-2016) eingeführt worden. Die Begrünungs­pflicht gilt für Fassaden von Häusern, die in einer Betonwüste gebaut wurden. Sollten die beteiligte­n Ressorts Wirtschaft, Verkehr und Umwelt sich nicht einigen, wird das Thema wohl im Koalitions­ausschuss entschiede­n werden müssen.

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FOTO: DPA Manuel Hagel, Generalsek­retär der SüdwestCDU.

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