Bundesamt überprüft Audi
Fachleute kontrollieren Testverfahren – Verdächtiger Manager zahlt drei Millionen Euro Kaution
INGOLSTADT (dpa/AFP) - Nach der Staatsanwaltschaft nimmt auch das Kraftfahrzeug-Bundesamt (KBA) den Dieselskandal bei Audi vor Ort in Ingolstadt unter die Lupe. Fachleute der Behörde wollen sich an diesem Mittwoch „bei Audi über den aktuellen Stand der Aufklärungsarbeit in der Dieselkrise informieren“, wie das Unternehmen mitteilte.
Audi-Chef Rupert Stadler sitzt seit Anfang vergangener Woche in Untersuchungshaft – es steht der Vorwurf im Raum, dass der Spitzenmanager Einfluss auf Zeugenaussagen seiner Untergebenen zum Dieselskandal nehmen wollte. Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte im Laufe der Ermittlungen sowohl die Unternehmenszentrale als auch Stadlers Wohnhaus durchsucht. Nun wird auch das KBA in Ingolstadt vorstellig. Ein Thema ist laut Audi die Überarbeitung der Steuersoftware für die Dieselmotoren. Außerdem will das KBA wissen, ob Audi das neue internationale WLTP-Prüfverfahren für die Abgasund Verbrauchswerte vorschriftsmäßig umsetzt – eine Voraussetzung für die Erteilung der sogenannten Gesamtbetriebserlaubnis für neue Fahrzeuge durch das Bundesamt.
Audi-Manager aus Haft entlassen
Ein wegen seiner Verwicklungen im Dieselskandal in Untersuchungshaft sitzender ehemaliger Manager von Audi ist am Dienstag gegen Kaution freigekommen. Wie sein Anwalt Peter Gauweiler sagte, musste der 59-Jährige drei Millionen Euro Kaution hinterlegen und seinen Ausweis abgeben. Der Mann war bis zum Bekanntwerden des Dieselskandals Vorstand beim Autobauer Porsche. Zuvor hatte er die Motorenentwicklung bei Audi und im gesamten Volkswagenkonzern verantwortet.