Glasfaserausbau kommt langsam voran
Hohe Kosten und ausgelastete Baufirmen stellen die VG-Gemeinden vor Probleme
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MUNDERKINGEN - Ganz unterschiedlich ist der Fortschritt der einzelnen Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen beim Ausbau der Infrastruktur für die Glasfaser-Internetleitungen. Sukzessive sollen die nötigen Maßnahmen umgesetzt werden, um letztlich ein geschlossenes Breitbandnetz zu haben.
„Einige Gemeinden, wie zum Beispiel Oberstadion, sind derzeit halb aufgerissen, bei anderen sind Maßnahmen schon abgeschlossen und bei wieder anderen laufen die Anträge noch“, erklärte Geschäftsführer Markus Mussotter. Bei allen laufe das Thema aber wenigstens im Hintergrund. Insgesamt 17 Förderbescheide für Baumaßnahmen habe die Verwaltungsgemeinschaft für ihre 13 Mitgliedsgemeinden gestellt, berichtete er weiter.
Gerade im Winkel sei der Ausbau durch die Verlegung von Gasleitungen beschleunigt worden. Bei den Gemeinden, bei denen keine Mitverlegungen möglich waren, sei der Netzaufbau hingegen schwieriger umzusetzen, erklärte der Fachmann. Problematisch sei zudem, dass es zwischen den Planansätzen, die rund ein Jahr alt sind und den tatsächlichen Angeboten durch die Baufirmen hohe Diskrepanzen bestehen. „Wir können für die Umsetzung aber nicht jede Baufirma nehmen, weil hier Fachleute benötigt werden, damit das Netz am Ende auch funktioniert“, so Mussotter. Ziel sei es, die Planung, Umsetzung und Haushaltsabstimmung in einer Hand zu lassen.
Weil Planungsbüros und Baufirmen überlastet seien, sei die VG inzwischen dazu übergegangen, gerade die anzusprechen, mit denen schon lange zusammengearbeitet wird. „So erhoffen wir uns, am schnellsten voranzukommen“, sagte der Verbandsvorsitzende und Munderkingens Bürgermeister Michael Lohner. Die Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen könne das Signal nach dem Einzug der Glasfaserleitungen von drei Einspeisepunkten erhalten. Das erste Signal komme aus dem Ehinger Teilort Kirchen. „Die sind bereits am Netz“, sagte Mussotter. Der zweite Bezugspunkt sei ein Funkmast bei Hausen am Bussen, von hier könnten der Winkel und das Munderkinger Schulzentrum versorgt werden. „Vermutlich wird Hausen nach dem Glasfasereinzug das Signal als erster zur Verfügung stellen können“, fügte Mussotter hinzu. Und auch aus Aßmannshardt im Kreis Biberach komme ein Signal in die VG.
In Rechtenstein laufe derzeit die Ausschreibung. Eine Firma hatte am Montag bereits die Unterlagen angefragt. Die Submission erfolgt Anfang Juli. „Die Projekte, die als nächstes ausgeschrieben werden sollen, sind die Verlegung im Interkommunalen Gewerbegebiet und in Lauterach“, erklärte Markus Mussotter.
Problematisch wird der Ausbau in der kleinen Gemeinde Emeringen. „Der bewilligte Ausgleichstock wird für die Finanzierung nicht ausreichen“, betonte Mussotter. Die Bürger der Gemeinde seien derzeit ganz gut versorgt, es gehe vor allem darum, den Ringschluss zu gewähren. Auch Rottenackers Bürgermeister Karl Hauler klagte über die Zuschusspolitik. „Ich würde mir wünschen, dass das Verfahren einfacher wäre.“