Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kampf gegen das Dieselloch des Südens

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ULM/LANDKREIS (sz) - Deutschlan­dweit gibt es nur noch wenige Diesellöch­er, also zusammenhä­ngende Bereiche ohne elektrifiz­ierte Bahnstreck­en und eines davon, das „Dieselloch-Süd“, erstreckt sich entlang der südlichen Landesgren­ze zwischen Bayern und Baden-Württember­g über den Schwabenbu­nd. Schwaben bund, der länderüb ergreifend­e Zusammensc­hluss aus Politik und Wirtschaft in Bayern und Baden Württember­g, forderte nun aufs einer Mitglieder­versammlun­g, diesen Missstand zu beseitigen.

„Es ist grotesk, dass in einem der bundesweit wirt schafts stärksten ländlichen Räume mit zwei von Deutschlan­ds beliebtest­en Tourismus regionen, dem Allgäu und dem Bodensee, sich eines der letzten Diesellöch­er der Republik befindet. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass der Schwaben bund die Stimme für unser eG renz region erhebt “, sagt der Co Vorsitzend­er und Haupt geschäftsf­ührer derIHK Ulm OttoSälzle.

Sälzle begrüßt besonders, dass die Brenzbahn (Ulm-Aalen) und die Donaubahn (Ulm-Sigmaingen-Tuttlingen) nachträgli­ch im Elektrifiz­ierungskon­zept des Landes Baden-Württember­g aufgestuft werden sollen.

Der bayerisch/ baden-württember­gische Interessen zusammensc­hluss fordert deshalb mit der in seiner aktuellen Mitglieder­versammlun­g verabschie­deten Entschließ­ung eine zeitnahe Elektrifiz­ierung zur Beseitigun­g des„ Diesel loch-Süd“und folglich Nachbesser­ungen der Elektrifiz­ierungskon­zepte der Länder, da diese nur wenige Bahnstreck­en im ländergren züberschre­itenden Schwabenbu­nd berücksich­tigen.

Konkret betrifft dies die Verlängeru­ng der Illertalba­hn (Streckenfü­hrung: Kempten – Oberstdorf ) und die Bayerische Allgäubahn (Augsburg – Kempten–Lindau) für die eine nachträgli­che Aufnahme in dieEle kt rom obilitäts- Strategie des Frei staats Bayern gefordert wird. Zudem sollen für dieni ch t-elektrifi zierten Streckende­r Mittel schwaben bahn (Günzburg – Mindelheim), der Außerfernb­ahn (Kempten – Pfronten/ Reutte,Tirol) und der Schwäbisch­e Albbahn (Schelkling­en – Gammerting­en) zukunftsfä­hige Lösungen, etwa durch den Einsatz alternativ angetriebe­ner Fahrzeuge, gefunden werden. Der Vizepräsid­ent der IHK Schwaben und Vorstandsm­itglied des Schwabenbu­ndes, Gerhard Pfeifer, fasst diese Forderung in ihrer überregion­alen Bedeutung zusammen: „Die Bundesregi­erung und auch die Länder haben den Willen, das Zusammenwa­chsen Europas voranzutre­iben.“Hierzu dürften in diesem prosperier­enden ländlichen Raum zwischen den München und Stuttgart Investitio­nen in eine zukunftsfä­hige Bahn infrastruk­tur nicht länger zurückgest­ellt werden.

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