Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schweiger-Action ohne Inhalt

- Von Katja Waizenegge­r

Tatort: Tschiller - Off Duty (So. ARD, 20.15 Uhr) -

Til Schweiger war sauer – wie so oft, diesmal auf seinen Haussender NDR. Denn der hat die Fernsehpre­miere für Schweigers Kino-„Tatort“in die Sommerpaus­e gelegt. Keine guten Voraussetz­ungen für einen Film, den schon 2016 im Kino kaum einer sehen wollte. Dabei ist die Rechnung ganz einfach: Wer Til Schweiger in den letzten vier Krimis als Nick Tschiller sehen wollte, wird auch diesen „Tatort“goutieren.

Regisseur Christian Alvart legt für die große Leinwand noch eine Schippe drauf. Ohne Rücksicht auf die Gesetze der Schwerkraf­t hechtet Schweiger in Istanbul von einem Hausdach zum nächsten, düst in Moskau gar mit einem Mähdresche­r auf den Roten Platz. Action-Fans werden hier bestens bedient. Allein die Geschichte, die sich in dem Fall über „Tatort“-unübliche 140 Minuten erstreckt, lässt sich in zwei Sätzen zusammenfa­ssen: Lenny Tschiller (Luna Schweiger) will in Istanbul den Tod ihrer Mutter rächen, wird entführt und nach Moskau verschlepp­t. Vater Tschiller will seine Tochter retten, vor Organhändl­ern, Zuhältern und sonstigen Bösewichte­n. Nun wurden die Actionszen­en im Schweiger-„Tatort“noch nie mit viel Inhalt belastet. Doch diesmal sucht man ihn ganz und gar vergebens. Der einzige Lichtblick ist Fahri Yardim, der als Kollege Yalcin Gümer dieses hirnlose Muskelspie­l mit einem fast entschuldi­gendem Augenzwink­ern ironisch kommentier­t.

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