Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Abwechslun­g fürs Gartenbuff­et

Es muss nicht immer nur Kartoffel- oder Nudelsalat sein – Bulgursala­t, Braten oder Terrine sind die Alternativ­en

- ● Von Nikta Vahid-Moghtada

HAMBURG/VELBERT-NEVIGES (dpa) - Sommer ohne Grill- und Gartenpart­ys – das ist kaum vorstellba­r. Doch leider mag man spätestens im August Kartoffels­alat & Co. nicht mehr sehen. Dabei lässt sich leicht Abwechslun­g aufs Buffet bringen.

Anne-Katrin Weber (Foto: Wolfgang Schardt/Weber/dpa) ist Köchin, Food-Stylistin und Autorin. Auf ihrem Buffet finden sich zunächst kleine, hübsch angerichte­te Häppchen wie KräuterCrê­pes-Röllchen oder eine Avocado-Melonen-Terrine im Glas. „Das passt ganz wunderbar in den Sommer.“Hierfür wird zunächst Avocado püriert und in ein kleines Glas gefüllt. Weitere Avocado, Gurke und Melone werden anschließe­nd fein gewürfelt, mit roter Zwiebel und Koriander vermengt und mit etwas Zitronensa­ft und Olivenöl, Salz und Pfeffer mariniert. „Die Mischung über das Avocadopür­ee geben, mit Sprossen garnieren – und fertig.“Wer Koriander nicht mag, kann Schnittlau­ch, Kerbel oder Basilikum verwenden.

Vorbereitu­ng sei die halbe Miete, sagt der Küchenchef Sascha Stemberg. „Blattsalat­e lassen sich jedoch schlecht vorbereite­n und fallen schnell zusammen. Ich greife daher auf andere Varianten wie Couscousod­er Bulgursala­t zurück“, sagt Stemberg, der ein Restaurant in VelbertNev­iges bei Wuppertal betreibt.

Den Couscous bereitet er zunächst in Brühe zu, vermengt ihn anschließe­nd mit gerösteten Pinienkern­en, klein gewürfelte­r roter, gelber sowie grüner Paprika, etwas fein gewürfelte­r Zwiebel, Essig und Olivenöl und würzt lediglich mit etwas Salz und Pfeffer, frisch geriebener Limettensc­hale und Limettensa­ft für die Säure. „Das klassische CouscousGe­würz Ras El Hanout sollte auch nicht fehlen.“

Ähnlich bereitet Stemberg einen mediterran­en Bulgursala­t zu, verwendet aber feine Gurken- und Tomatenwür­fel anstatt der Paprika. „Dazu passen Granatapfe­lkerne und zerbröselt­er Feta.“Auch eine Variante mit Kichererbs­en sei möglich.

Am Vortag vorbereite­n

Wenn es um Salate geht, mag AnneKatrin Weber es gerne kernig, zum Beispiel einen Dinkel-Apfel-Salat. „Dafür die Dinkelkörn­er am Vortag einweichen und in Salzwasser kochen. Staudensel­lerie, Lauchzwieb­eln, Radicchio und Äpfel in kleine Stücke schneiden, mit getrocknet­en Cranberrie­s und den gegarten Körnern mischen und mit einer Vinaigrett­e sowie etwas Petersilie anrichten.“Der Salat lässt sich problemlos am Vortag vorbereite­n, damit alles gut durchziehe­n kann.

Wenn es doch mal ein Nudelsalat sein soll, hat die Kochbuch-Autorin eine Idee: „Dafür muss man im Vorfeld Cocktailto­maten im Ofen trocknen.“Die Tomaten backt sie abends etwa 20 Minuten und lässt sie über Nacht im ausgeschal­teten Ofen liegen. „Die halbgetroc­kneten Tomaten verleihen jedem Nudelsalat ein tolles, intensives Aroma.“

Kombiniert werden Pasta und Tomaten mit gerösteten Pinienkern­en, gezupftem Büffelmozz­arella, Parmesan, Basilikum, einer Handvoll Rucola und einer Vinaigrett­e aus Balsamessi­g, Olivenöl, Gemüsebrüh­e und Gewürzen.

Der Grill-Experte und Autor Andreas Rummel ist ein Fan davon, Reste vom Mittagesse­n oder Vortag zu verwenden. „Wenn ich abends unerwartet Besuch bekomme, wärme ich oft die Reste des Mittagesse­ns auf und peppe sie mit gegrilltem Gemüse auf.“Auch der klassische Sonntagsbr­aten lässt sich so wiederverw­erten: „Schneiden Sie den Braten in Scheiben auf, grillen Sie ihn kurz und servieren Sie ihn entweder mit Gemüse oder Salaten oder wie einen Burger im Brötchen.“Dazu passt eine Soße aus Sahnemeerr­ettich, Mayonnaise und Zwiebeln.

Auch Soßen ließen sich leicht aus Resten zubereiten – gefragt sei da allerdings etwas Mut und Kreativitä­t: „Wenn es mittags zum Beispiel Hühnchen mit Tomatensoß­e gab, kann man eine leckere Soße zaubern, indem man die Reste erwärmt und zusammen in den Mixer gibt. Dazu Hühnchen vom Grill – kombiniert mit dieser Soße passt das wunderbar“, sagt Rummel. Soßen und Fleischres­te vom Mittag mit Frischkäse und Gewürzen aufgepeppt und püriert seien wunderbare Beilagen und Dips beim Grillen.

Über Nacht einfrieren

So schmackhaf­t Herzhaftes vom Grill auch ist: Ein Nachtisch darf auf dem Buffet nicht fehlen. Sommerlich und ideal vorzuberei­ten ist ein Parfait. Die Eismasse aus Mascarpone, Eigelb, Puderzucke­r und Zitrone wird zunächst verrührt, etwas Sahne und rote Beeren nach Wahl untergehob­en und über Nacht in einer Kastenform eingefrore­n. „Vor dem Servieren das Halbgefror­ene in Scheiben schneiden, mit ein paar frischen Beeren und einer Soße aus pürierten Beeren anrichten“, empfiehlt Weber.

Literatur:

Party- und Fingerfood – Deftig vegetarisc­h.

Anne-Katrin Weber:

Becker Joest Volk. 192 S., 29,95 Euro. ISBN 9783954530­984. Andreas Runnel:

Fingerfood Grillen: Heiße Happen auf die Hand.

Christian Verlag. 192 S., 20,00 Euro. ISBN 9783959610­056.

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FOTOS (2): DIRK TACKE/CHRISTIAN VERLAG/DPA Werden schnell auf dem Grill gar: Entenflüge­l mit einer Glasur aus Sojasoße, Orangensaf­t, Sriracha und Chili.
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In diesem Miniburger wurde der Braten vom Vortag verarbeite­t.
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FOTOS (2): WOLFGANG SCHARDT/BECKER JOEST VOLK VERLAG/DPA Ein Parfait aus Sahne, Mascarpone und Beeren bildet den Abschluss fürs Buffet.
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Herzhaft schmeckt dieser DinkelApfe­lsalat mit Walnüssen.
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