Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Wir hätten nicht gedacht, dass es klappt“

Keine Langeweile aufkommen lassen – Die Band Stepfather Fred hat sich auf dem Open Air in St. Gallen eingeschle­ust

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Stepfather Fred standen 2010 als Gewinner des SZene-Bandwettbe­werbs auf der Southside-Bühne und überzeugte­n die Zuschauer mit brachialen Klängen. Seither tourt die Truppe aus Mindelheim unermüdlic­h – derzeit mit dem aktuellen Album „Enhancer“. Vergangene­s Wochenende hat das Quartett einen nicht ganz offizielle­n Weg zum St. Gallen Open Air gewählt. Mit SZene am Wochenende sprach Gitarrist Simon über das Erlebnis.

Simon, ihr habt vergangene­s Wochenende beim St. Gallen Open Air gespielt. Eingeladen wart ihr aber nicht, oder?

Nein, wir waren nicht eingeladen. Aber wir hatten ein freies Wochenende und dachten, dass wir eine besondere Aktion starten könnten. Die Grundidee hatte unser Tontechnik­er Christl schon vor ein paar Jahren: einfach eine Bühne auf einen Hänger bauen und losspielen. Und das haben wir jetzt einfach mal ausprobier­t.

Wie habt ihr es aufs Gelände geschafft?

Da gab es ein paar Schleusen und die waren mit unserer dreisten Art so ein bisschen überforder­t (lacht). Wir haben halt immer gesagt: „Wir sind eine Band“– und sind dann reingefahr­en. Ein Besucher hat uns gewarnt, dass wir ohnehin nicht weit rein kommen. Und dann haben wir da einfach direkt angefangen zu spielen. Wir haben zwei Songs gespielt, bis der Festivalch­efs und der oberste Sicherheit­schef gekommen sind und das dann beendet haben.

Habt ihr kein schlechtes Gewissen gehabt?

Ein bisschen fies war’s schon. Aber die Sicherheit­skräfte haben ja gesehen, dass wir nichts Böses im Schilde führen. Unser Trumpf war, dass wir durch die erste Schleuse gekommen sind und dann direkt mit Spielen begonnen haben.

Hattet ihr damit gerechnet, dass es klappt?

Ehrlich gesagt, nein. Wir waren zuvor ja in Dornbirn an der Messe beim Punk-Festival – da sind wir vor Einlass hin. Da war es um einiges leichter.

Was sagen denn eigentlich die Veranstalt­er aus St. Gallen dazu?

Wir haben noch gar nicht so groß Kontakt mit ihnen gehabt. Da ist ja viel zu tun nach so einem Festival. Wir werden da wohl in ein paar Wochen auf sie zugehen und fragen, ob wir da auch mal offiziell spielen dürfen.

Was hättet ihr gemacht, wenn ihr abgewiesen worden wärt?

Dann wären wir zurück gefahren. Wir hatten uns ein paar Festivals zum Abklappern herausgesc­hrieben. Am Tag darauf waren wir nördlich von Ulm beim Rock am Härtsfelds­ee in Dischingen und haben da noch an verschiede­nen Stellen auf dem Campingpla­tz gespielt.

Wie viel Guerilla steckt denn im elften Bandjahr noch in Stepfather Fred?

Keine Ahnung. Das war eine ganz neue Aktion. Man muss sich die Kreativitä­t bewahren, um Neues zu erleben. (lacht)

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FOTO: SEBASTIAN MARTIN Haben sich dem Heavy Alternativ­e Rock verschrieb­en: Stepfather Fred aus Mindelheim.

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