Eine traurige Komödie
Ein Mann namens Ove (Montag, ARD, 20.15 Uhr) - Und es gibt doch nicht nur Wiederholungen im Fernsehprogramm. Die ARD startet heute ihr „Sommer- kino“mit einer schwedischen Tragikomödie. Die Betonung liegt auf dem tragischen Teil. Rolf Lassgård, bekannt als WallanderKommissar, spielt den depressiv-cholerischen Witwer Ove, der mit Pedanterie und Intoleranz eine Wohnsiedlung tyrannisiert. Er schreit und schimpft, beruhigt sich nur auf dem Friedhof. Als er arbeitslos wird, will Ove endlich der geliebten Frau hinterhersterben. Einige Selbstmordversuche scheitern auf eine Weise, die manche vielleicht komisch finden. Der Strick reißt, die Nachbarn stören, ein paar Kinder und eine Katze brauchen Betreuung. So schiebt Ove notgedrungen das Sterben auf, und man erfährt in Rückblenden von Glück und Schrecken in jener Zeit, als der mürrische Mann noch ein hübscher junger Schwede war. Tatsächlich hat er allen Grund, die Dinge grau zu sehen. Doch wie man es kennt von anderen Griesgram-wird-geläutert-Geschichten, erfährt der vom Schicksal geprüfte Ove durch liebevolle Zuwendung zugezogener Menschen noch einmal ein bisschen Frieden und Heiterkeit. Unter der Regie von Hanns Holm spielt Lassgård den Witwer ohne Eitelkeit und mit viel Sinn für Realität. Das Ende ist versöhnlich, aber die Stimmung dieses Films bleibt doch skandinavisch verschattet. Keine leichte Unterhaltung.