Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kleines Waldstück am Ramminger bleibt erhalten

Diverse Bäume müssen wegen Schädlings­befall oder der Verkehrssi­cherheit gefällt werden

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Im Rahmen des „Grünen Tisches“, der am Mittwochab­end zum 20. Mal stattgefun­den hat, haben sich Vertreter der Stadt Ehingen sowie Anwohner zusammen mit Revierförs­ter Hubert Gobs das kleine Waldstück hinter der Straße „Am Ramminger“im Büchele angeschaut. Ein paar Bäume müssen aufgrund von Schädlings­befall gefällt werden, andere, weil sie durch den Sturm Mitte Juni zu starke Schäden erlitten haben.

„Der kleine Wald wird nicht platt gemacht. Die Wohnqualit­ät bleibt Ihnen auf jeden Fall erhalten“, betonte Ehingens Stadtbaume­ister Andreas Erwerle am Ende des Rundgangs und sah dabei in viele erleichter­te Gesichter der Anwohner. Denn als zu dem Vor-Ort-Termin eingeladen wurde, hatten mehrere Anwohner die Befürchtun­g, dass zu viele Bäume aus dem Waldstück entfernt werden müssen. Denn der Wald ist für die Anwohner am Ramminger nicht nur Sicht- sondern auch Lärmschutz.

Rund 1,7 Hektar groß ist der kleine Wald, durch den auch ein Fußweg geht. Der Wald ist im Besitz der Stadt Ehingen und gehört somit zum Revier von Förster Hubert Gobs, der seit März 2017 dafür zuständig ist. „Es handelt sich hier um einen stadtnahen Wald. Deswegen wird er ein Mal im Jahr von uns kontrollie­rt. Wir schauen hier nach schadhafte­n Bäumen und Sturmschäd­en“, sagt Gobs, der damit der sogenannte­n Verkehrssi­cherungspf­licht nachkommen kann. Gerade zwei Arten von Schädlinge­n bereiten dem Förster dabei Probleme. „Wir haben es hier mit dem Brandkrust­enpilz, der eine unsichtbar­e Gefahr für Laubbäume darstellt, zu tun“, sagt Gobs und deutet auf einen bereits gefällten Baum. „Diese Pilzart befällt den Baum quasi von innen und sorgt für eine Gefährdung der Standsiche­rheit“, erklärt Gobs und nennt den Grund, warum der Baum bereits gefällt wurde.

Ein weiteres Problem in dem Waldstück sei das Eschentrie­bsterben, das ebenfalls schon mehrere Bäume befallen hat. Die Krankheit gebe es erst seit zehn Jahren in Baden-Württember­g und wurde laut Gobs über Asien eingeschle­ppt. Befallene Bäume, so Gobs, müssen gefällt werden. „Der Baum kann nicht mehr gerettet werden. Dennoch können wir das Holz zu 100 Prozent verwenden“, so Gobs. Allerdings, so Gobs, führe die Krankheit dazu, dass derzeit in der Region keine Eschen gepflanzt werden. Allgemein, so der Förster, werden in dem Waldstück aktuell „vielleicht fünf bis sieben Bäume gefällt“. Nachpflanz­ungen seien indes nicht nötig, da bereits viele junge Bäume in dem Waldstück vorhanden sind, die bei Fällungen schnell nach oben wachsen würden.

Die Frage von Anwohner Dieter Jäger, ob die Stadt bei ihren Mäharbeite­n bis zu den Grundstück­sgrenzen gehen könne, beantworte­te Michael Heim von der Stadt mit einem klaren „Ja“. „Wir können schon einen Streifen entlang der Grenze freihalten“, so Heim. Entfernt werden zudem im Bereich der Kleingarte­nanlage diverse Pappeln, die vom Sturm beschädigt wurden. Hier sind Nachpflanz­ungen geplant.

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SZ-FOTO: GÖTZ Revierförs­ter Hubert Gobs (Mitte) erklärt die Lage im Wald.

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