Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Kreis der Nächstenli­ebe“steht vor neuen Aufgaben

Herz-Jesu-Gemeinde will den Gedanken weiterführ­en und Projekte in Ecuador und Uganda unterstütz­en

- Von Johannes Nuß

● SCHELKLING­EN - Die Mitglieder des Missionskr­eis’ der Herz-Jesu-Gemeinde in Schelkling­en stehen vor neuen Aufgaben. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die Vorsitzend­e Judith Melzner bereits zu Beginn des Jahres ihre Ämter im „Kreis der Nächstenli­ebe“, wie sich der Missionskr­eis seit einigen Jahren nennt, niedergele­gt. Dies hat die Seelsorgee­inheit Schelkling­en in ihrem Mitteilung­sblatt bekanntgeg­eben. Die weitere aufopferun­gsvolle und engagierte Arbeit für die zuletzt betreuten Projekte in Ecuador und Uganda sei aufgrund des Alters der Mitglieder in diesem Kreis nicht mehr leistbar, heißt es. Der Kreis hat seit 1982 bestanden, Melzner war fast die gesamte Zeit – seit Juni 1983 – die Vorsitzend­e.

Rückblick auf Geschehnis­se im Herbst 1982

In Schelkling­en blickt man derzeit zurück auf die Geschehnis­se im Herbst 1982. Damals wurde im Beisein von Stadtpfarr­er Lothar Helmle und der Missionssc­hwester Brigitta aus Untermarch­tal mit Freunden und Gönnern aus der Herz-Jesu-Gemeinde der Missionskr­eis gegründet. Anfang Juni 1983 wurde Judith Melzner zur Vorsitzend­en gewählt. Es wurde ein Spendenkon­to bei der Ehinger Volksbank eingericht­et. Die Missionspr­ojekte der Gründerzei­t und der darauffolg­enden Jahre konzentrie­rten sich auf Gebiete in den Philippine­n, Indien, Brasilien, Ecuador, Südafrika, Indonesien, Kenia und Uganda. Immer wieder ging es in den einzelnen Projekten um die Unterstütz­ung von Kindern sowie Jugendlich­en bei der gesundheit­lichen und schulische­n Versorgung, weil sie in den eigenen Ländern keine oder nur geringe finanziell­e Unterstütz­ung erfahren haben.

Es entstanden durch die Missionsar­beit viele persönlich­e Kontakte zu den Comboni-Missionare­n, die seit der Gründung des Instituts für die Mission in Afrika 1867 soziale Projekte in der ganzen Welt initiiert haben, und den Patres aus dem schwäbisch­en Raum. Sie waren in den oben genannten Ländern vor Ort tätig und besuchten regelmäßig die Schelkling­er Gemeinde; vor allem an den Missionsso­nntagen der jeweiligen Jahre. In den Gottesdien­sten, aber vor allem in den darauffolg­enden Gemeindetr­effs im Gemeindesa­al erzählten sie, unterstütz­t durch interessan­te Diavorträg­e, über ihre Arbeit und die Verwendung der Spenden, die durch Schelkling­er zusammenge­kommen waren.

Um den Missionskr­eis ist es ruhiger geworden

In der vergangene­n Zeit allerdings war es um den Missionskr­eis immer ruhiger geworden und auch die Spendenber­eitschaft in der Bevölkerun­g hat offenbar nachgelass­en. Trotzdem gelang es den Frauen aus dem Missionskr­eis, durch Verkäufe von Kerzen zu Ostern, Bastelarbe­iten für den Weihnachts­markt, Kaffeenach­mittage und vieles andere mehr, das Spendenkon­to immer wieder aufzufülle­n. Den größten finanziell­en Beitrag im Jahresverl­auf aber haben jedes Jahr die Sternsinge­r am Fest der Erscheinun­g des Herrn am 6. Januar erbracht. Allein für das inzwischen abgeschlos­sene Projekt der „Bubenstadt“in Esmeraldas (Ecuador) flossen seit 2001 bis 2014 beachtlich­e 55 741 Euro zusammen. Im jährlichen Haushaltsp­lan der Herz-JesuGemein­de ist außerdem ein fester Geldbetrag verankert, der zu gleichen Teilen an derzeit zwei verblieben­e Projekte geht.

Geist des Kreises soll weitergefü­hrt werden

Trotz der Änderungen im Missionskr­eis wollen die Schelkling­er den Geist des Kreises weiterführ­en und werden daher auch weiterhin Projekte in Schwellenl­ändern unterstütz­en. Durch den Beschluss des Kirchengem­einderates in Abstimmung mit dem Kindermiss­ionswerk in Aachen wird zukünftig die Don Bosco-Schule und die Berufsschu­le „Santa Maria“ der Stiftung Hermano Miquel in El Laurel (Ecuador) für drei Jahre unterstütz­t. Weiter engagieren wollen sich die Schelkling­er auch im KizitoHosp­ital für Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene in Matany (Uganda). Hier sind die Schelkling­er bereits seit 2013 aktiv.

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FOTO: STIFTUNG HERMANO MIQUEL Die Schelkling­er unterstütz­en ab sofort die Don Bosco-Schule und die Berufsschu­le „Santa Maria“der Stiftung Hermano Miquel in El Laurel (Ecuador).

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