Mann wird auf Straße niedergestochen
44-jähriger Ulmer wird in Neu-Ulm schwer verletzt – Zwei Tatverdächtige sitzen in Haft
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NEU-ULM - Bei einer nächtlichen Attacke auf offener Straße ist ein Mann in Neu-Ulm schwer verletzt worden. Er wurde ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge in der Nacht zum Montag in der Finninger Straße niedergestochen. Zwei Tatverdächtige wurden nach einer Großfahndung der Polizei im Kreis Göppingen festgenommen und sitzen mittlerweile in U-Haft. Die Ermittler hoffen auf weitere Hinweise von Zeugen, um die Tat aufzuklären.
Ein Mann hatte am Montag gegen 0.30 Uhr bei der Neu-Ulmer Polizei angerufen und von einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen berichtet. Die Beamten waren rasch vor Ort, die Polizeiinspektion Neu-Ulm befindet sich nicht weit vom Tatort entfernt. Die Bluttat ereignete sich in der Finninger Straße zwischen Reuttier Straße und Vorwerkstraße. Dort hatten sich die zwei Tatverdächtigen und das Opfer zu später Stunde möglicherweise zu einer Aussprache getroffen – bis die Situation eskalierte.
Als die Streife eintraf, fanden die Beamten einen schwer verletzten Mann am Boden liegen. Die Verletzungen wurden ihm vermutlich durch ein Messer beigebracht. Die Angreifer waren zunächst zu Fuß und danach mit dem Auto geflüchtet. Eine sofort eingeleitete Fahndung, bei der mehrere Streifen der umliegenden Dienststellen sowie des Polizeireviers Ulm und ein Hubschrauber im Einsatz waren, führte schließlich in den Landkreis Göppingen. Dort stoppten Polizisten zwei Männer, auf die die Täterbeschreibung passte.
Sie sind 40 und 51 Jahre alt. Der Ältere stammt aus dem Kreis Göppingen, bei dem Jüngeren musste die Herkunft noch ermittelt werden. Als die Beamten die Tatverdächtigen durchsuchten, fanden sie Gegenstände, die als Tatwerkzeug infrage kommen. Um was es sich genau handelte, ließ die Polizei gestern noch offen, sehr wahrscheinlich aber um ein Messer.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen wurden die beiden Tatverdächtigen dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Memmingen vorgeführt. Gegen beide wurde ein Untersuchungshaftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Mordes erlassen. Sie sitzen nun im Gefängnis. Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West am Dienstag sagte, haben die Männer inzwischen Angaben gemacht. Über Details dazu – ob die Tatverdächtigen etwa ein Geständnis abgelegt haben oder wie es zu dem Treffen auf offener Straße in Neu-Ulm kam – machte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben. Fest steht: Das Opfer und die Verdächtigen kennen sich.
Bei dem Opfer des Angriffs handelt es sich um einen 44 Jahre alten Mann aus Ulm. Er erlitt schwere Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Am späten Dienstagnachmittag teilte die Polizei mit, dass der Mann außer Lebensgefahr ist. Auch er konnte zwischenzeitlich vernommen werden. Die Ermittlungen führt die Kriminalpolizei Neu-Ulm.
Hinweise darauf, dass sich die Tat in einem bestimmten kriminellen Milieu abgespielt hat, gibt es nach Angaben der Polizei nicht. „Es war eine Beziehungstat“, sagte die Sprecherin des Polizeipräsidiums, ohne Details zu nennen. In welchem Verhältnis die drei Männer zueinander stehen, war gestern nicht bekannt. Auch das genaue Motiv war noch unklar. Alle drei sind laut Polizei türkische Staatsbürger. Die Kripo NeuUlm bittet Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder weitere sachdienliche Hinweise machen können, sich unter Telefon 0731/801 30 zu melden.