Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mann wird auf Straße niedergest­ochen

44-jähriger Ulmer wird in Neu-Ulm schwer verletzt – Zwei Tatverdäch­tige sitzen in Haft

- Von Michael Ruddigkeit

NEU-ULM - Bei einer nächtliche­n Attacke auf offener Straße ist ein Mann in Neu-Ulm schwer verletzt worden. Er wurde ersten Erkenntnis­sen der Polizei zufolge in der Nacht zum Montag in der Finninger Straße niedergest­ochen. Zwei Tatverdäch­tige wurden nach einer Großfahndu­ng der Polizei im Kreis Göppingen festgenomm­en und sitzen mittlerwei­le in U-Haft. Die Ermittler hoffen auf weitere Hinweise von Zeugen, um die Tat aufzukläre­n.

Ein Mann hatte am Montag gegen 0.30 Uhr bei der Neu-Ulmer Polizei angerufen und von einer handgreifl­ichen Auseinande­rsetzung zwischen mehreren Personen berichtet. Die Beamten waren rasch vor Ort, die Polizeiins­pektion Neu-Ulm befindet sich nicht weit vom Tatort entfernt. Die Bluttat ereignete sich in der Finninger Straße zwischen Reuttier Straße und Vorwerkstr­aße. Dort hatten sich die zwei Tatverdäch­tigen und das Opfer zu später Stunde möglicherw­eise zu einer Aussprache getroffen – bis die Situation eskalierte.

Als die Streife eintraf, fanden die Beamten einen schwer verletzten Mann am Boden liegen. Die Verletzung­en wurden ihm vermutlich durch ein Messer beigebrach­t. Die Angreifer waren zunächst zu Fuß und danach mit dem Auto geflüchtet. Eine sofort eingeleite­te Fahndung, bei der mehrere Streifen der umliegende­n Dienststel­len sowie des Polizeirev­iers Ulm und ein Hubschraub­er im Einsatz waren, führte schließlic­h in den Landkreis Göppingen. Dort stoppten Polizisten zwei Männer, auf die die Täterbesch­reibung passte.

Sie sind 40 und 51 Jahre alt. Der Ältere stammt aus dem Kreis Göppingen, bei dem Jüngeren musste die Herkunft noch ermittelt werden. Als die Beamten die Tatverdäch­tigen durchsucht­en, fanden sie Gegenständ­e, die als Tatwerkzeu­g infrage kommen. Um was es sich genau handelte, ließ die Polizei gestern noch offen, sehr wahrschein­lich aber um ein Messer.

Auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft Memmingen wurden die beiden Tatverdäch­tigen dem Ermittlung­srichter beim Amtsgerich­t Memmingen vorgeführt. Gegen beide wurde ein Untersuchu­ngshaftbef­ehl wegen des Verdachts des versuchten Mordes erlassen. Sie sitzen nun im Gefängnis. Wie eine Sprecherin des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/West am Dienstag sagte, haben die Männer inzwischen Angaben gemacht. Über Details dazu – ob die Tatverdäch­tigen etwa ein Geständnis abgelegt haben oder wie es zu dem Treffen auf offener Straße in Neu-Ulm kam – machte die Polizei aus ermittlung­staktische­n Gründen keine Angaben. Fest steht: Das Opfer und die Verdächtig­en kennen sich.

Bei dem Opfer des Angriffs handelt es sich um einen 44 Jahre alten Mann aus Ulm. Er erlitt schwere Verletzung­en und wurde ins Krankenhau­s gebracht. Am späten Dienstagna­chmittag teilte die Polizei mit, dass der Mann außer Lebensgefa­hr ist. Auch er konnte zwischenze­itlich vernommen werden. Die Ermittlung­en führt die Kriminalpo­lizei Neu-Ulm.

Hinweise darauf, dass sich die Tat in einem bestimmten kriminelle­n Milieu abgespielt hat, gibt es nach Angaben der Polizei nicht. „Es war eine Beziehungs­tat“, sagte die Sprecherin des Polizeiprä­sidiums, ohne Details zu nennen. In welchem Verhältnis die drei Männer zueinander stehen, war gestern nicht bekannt. Auch das genaue Motiv war noch unklar. Alle drei sind laut Polizei türkische Staatsbürg­er. Die Kripo NeuUlm bittet Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder weitere sachdienli­che Hinweise machen können, sich unter Telefon 0731/801 30 zu melden.

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