Im Kunstkeller ist Summertime angesagt
Andrea Bräuning und ihre Tochter Aileen Barthel singen stimmungsvolleLieder
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BERG - In der Catfish Row singt Clara in George Gershwins Oper Porgy and Bess das Wiegenlied Summertime für ihr Kind. In Heidi Molls Kunstkeller sang Andrea Bräuning den gefühlvollen und berühmten Evergreen am Samstag für 40 Liebhaber amerikanischer Songs .
Wessen Sinne „Summertime, and the livin' is easy, fish are jumpin' and the cotton is high“einmal zum Schwingen gebracht hat, wundert sich nicht, dass die Arie zum meistgecoverten Jazz- und Popstandard aller Zeiten und auch zum Lieblingssong der in Ehingen geborenen Künstlerin Andrea Bräuning wurde.
Zum vierten Mal fand jetzt tief unter der Erde und mitten in Berg in einem ehemaligen Brauereikeller ein Summertime-Konzert mit Lieblingsstücken von der auch als Sängerin höchst talentierten Schwester von Heidi Moll statt. Darunter waren auch ganz neue Sachen wie„Ex's & Oh's" von Elle King, ein dem Genre Pop und Rock zugerechneter Song. 2014 kam er auf dem Album Love Stuff heraus und erreichte im September 2015 die Spitze des Alternative Songs Charts. Auf Platz 1 der Hitparade von Oktober 1942 bis Januar 1943 fand sich der durch Glenn Miller und die Andrews Sisters bekannt gewordene Schlager „Don't Sit Under the Apple Tree With Anyone Else but Me". Es war, als Kate Smith mit „God Bless America“in dem Film „This Is the Army“der Welt zeigte, wo es im Krieg lang ging. Historisch noch weiter zurück griff Andrea Braig mit der 1936 im Film „Moderne Zeiten“aufgetauchten Melodie des 1954 bekannt gewordenen Songs „Smile“. Das älteste Stück im Konzert war „Dream a Little Dream of Me“, am 16. Februar 1931 von Ozzie Nelson und Orchester für Brunswick Records aufgenommen. 157 Coverversionen soll es davon geben.
Sechs von 16 Titeln sang Andrea Bräuning zusammen mit ihrer ebenfalls singbegabten Tochter Aileen Barthel. Zwei Nummern bewältigte Aileen ohne Mutter. Als Moderator machte sich Andrea Bräunings Gatte Elmar gut. Den Sound zum Gesang von Andrea und Aileen gestalteten stilsicher Gernot Ernst aus Ehingen am Klavier, Uli Kuhn aus Ulm am Bass und Hasi Fischer aus Laichingen mit dem Percussionsinstrumentarium.
„Der Gewölbekeller wird geheizt sein“, kündigte die Veranstalterin eine Milderung des Kontrasts zwischen dem im Sommer heißen amerikanischen Süden und der – die mitteleuropäische Mentalität beeinflussenden – Kühle an. Anfangs war es ganz angenehm, später reichte Heidi Moll Decken nach. Im übrigen wärmte die Musik beträchtlich.