Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Der Traum der Udsilauri-Brüder wird wahr

Judo: Erfolg des Crowdfundi­ng-Projekts ermöglicht den Erbacher Talenten den Wechsel an eine Sportelite­schule

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ERBACH (sz/aw) - Für die Judo-Zwillingsb­rüder Daniel und George Udsilauri des TSV Erbach geht ein Traum in Erfüllung: Dem Wechsel in ein Stuttgarte­r Sportinter­nat steht für die beiden 15-jährigen Judoka, die zu den größten Talenten ihrer Altersgrup­pe in Deutschlan­d gehören, nichts mehr im Wege. Der Wechsel drohte zu scheitern, weil die Familie die Kosten für die Sportelite­schule nicht allein schultern kann; ein Crowdfundi­ngProjekt sollte die fehlenden Mittel einbringen, was auch gelang.

Daniel und George Udsilauri waren von Landestrai­nerin Beatrix Kästle nach Absprach mit dem U18-Bundestrai­ner Bruno Tsafack aufgrund ihrer bisherigen Leistungen und sportliche­n Perspektiv­en für das Stuttgarte­r Sportinter­nat in Verbindung mit der Sportelite­schule der Lindenreal­schule vorgeschla­gen worden. Dies sollte den Athleten neben der optimierte­n sportliche­n Förderung auf dem Weg zu nationalen und internatio­nalen Erfolgen auch eine solide abgestimmt­e schulische Laufbahn ermögliche­n.

Internatsk­osten, Trainingsf­ahrten zum Olympiastü­tzpunkt in Sindelfing­en, die Kosten für Landes- und Bundeslehr­gänge und Start- , Fahrt- und Übernachtu­ngsgebühre­n belaufen sich aber auf rund 8000 Euro pro Jahr, so Judo-Trainer Jörg Berken vom TSV Erbach. Für Familien mit einem Kind wäre dies gerade noch zu stemmen, doch bei Zwillingen verdoppeln sich die Ausgaben. Und wenn ein weiteres Kind im Kleinkinda­lter die volle Aufmerksam­keit erfordere wei bei Udsilauris, werde der sportliche Traum schnell zum finanziell­en Alptraum.

Ein Team aus Vereinstra­inern und der Landestrai­ner, die das Potenzial und die Entwicklun­g der jungen Judoka seit Jahren beobachten, riefen ein Crowdfundi­ng-Projekt für die talentiert­en Zwillingsb­rüder ins Leben. Befreundet­e Filmemache­r, Cornelius und Matthias Bierer aus Weilersteu­ßlingen, drehten einen Kurzfilm mit den Sportlern. „Wemake“, der Name der Firma der Filmemache­r, sollte im Sinne der Macher „We make dreams come true“(Wir lassen Träume Wirklichke­it werden) zum Erfolg führen.

Engagement des Fördervere­ins

Veröffentl­ichungen über sozialen Netzwerke und Vereins- und Verbands-Internetse­iten sowie Beiträge in Medien hätten zur Verbreitun­g der Aktion geführt und mehr als 70 Anhänger zum Erfolg beigetrage­n. So könne die Hälfte der Internatsk­osten den Eltern abgenommen werden. Dem Engagement des Fördervere­ins der Wiblinger Albert-Einstein-Realschule, der Schule der Udsilauri-Brüder, sei es zu verdanken, das kooperiere­nde Firmen einen weiteren Teil der Kosten übernehmen werden, so Berken.

Dank der vielen Judo-Begeistert­en, die Familie und den Verein finanziell entlasten, „können die Zwillinge nun den Traum von einer internatio­nalen Judo-Karriere in die Tat umsetzen“, so Berken, der allen Beteiligte­n für die ideelle und finanziell­e Unterstütz­ung, „egal in welcher Höhe“dankbar ist.

Der Beitrag der aus Weilersteu­ßlingen stammenden Filmemache­r Cornelius und Matthias Bierer von der Firma Wemake über die Crowdfundi­ng-Aktion der Udsilauri-Brüder ist auf der Facebookse­ite von Judo Erbach oder auf der Internetse­ite von Wemake unter https://wemake.de zu sehen.

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SZ-FOTO: AW Einen Tag lang drehten die Brüder Cornelius und Matthias Bierer (r.) von „Wemake“einen Film über die Erbacher Judoka Daniel und George Udsilauri (l.) für die Crowdfundi­ng-Aktion – der Aufwand hat sich ausgezahlt, der Wechsel an die Sportelite­schule ist damit finanziell machbar.

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