Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Elektro Fuchs will ins Gewerbegeb­iet

Der Unternehme­r plant aus der Munderking­er Innenstadt auszusiede­ln

- Von Eileen Kircheis

● MUNDERKING­EN - Der Munderking­er Elektromei­sterbetrie­b Fuchs will von der Innenstadt ins Interkommu­nale Gewerbegeb­iet aussiedeln. Das hat Firmenchef und Handwerksm­eister Harald Fuchs beim Besuch von Handwerksk­ammer-Präsident Joachim Krimmer, Hauptgesch­äftsführer Tobias Mehlich, Landrat Heiner Scheffold und Bürgermeis­ter Michael Lohner berichtet.

„Hier am Standort sind wir einfach sehr beengt“, erklärte Harald Fuchs bei dem Firmenbesu­ch. Aktuell ist er mit seiner Firma und den 18 Mitarbeite­rn, darunter drei Auszubilde­nde, auf drei Gebäude in der Munderking­er Altstadt verteilt. Für die Umsiedelun­g hat das Unternehme­n 5000 Quadratmet­er Baugrundst­ück im Interkommu­nalen Gewerbegeb­iet erworben. Der Baubeginn ist für Mai 2019 geplant. Die Eröffnung ist für Anfang 2020 anvisiert.

Was mit dem Standort in der Altstadt nach dem Umzug passieren wird, stehe noch nicht fest. „Das ist auch eine finanziell­e Herausford­erung“, sagt Harald Fuchs. Munderking­ens Bürgermeis­ter Michael Lohner weiß, dass der Standort in der Stadt aber auch ein Aushängesc­hild für die Firma ist. „Das ist ein gut frequentie­rter Bereich“, betont er.

Die Firmenumsi­edelung ist am Donnerstag aber nicht das Hauptthema des Firmenbesu­chs durch Handwerksk­ammer und Landrat gewesen. Viel mehr wollten alle Beteiligte­n über die Zukunft des Handwerks, den Fachkräfte­mangel und die Suche nach Auszubilde­nden ins Gespräch kommen. Einmal im Monat diskutiere das Handwerk seine Themen direkt bei Firmen vor Ort, so wie jetzt in Munderking­en.

„Elektriker ist der drittbelie­btestes Ausbildung­sberuf“, sagte Landrat Heiner Scheffold. Dieser Statistik konnte der Munderking­er Elektromei­ster Harald Fuchs nicht zustimmen. Für ihn sei es sehr schwer, geeignete Auszubilde­nde zu finden. Hinzu komme, dass viele der Lehrlinge ihre Ausbildung gar nicht abschließe­n würden. Fuchs führt das auf das Ansehen von Handwerksb­erufen zurück. Dennoch versuche er es ab Herbst mit einem vierten Azubi in seiner Firma.

Wichtig sei es, den jungen Leuten aufzuzeige­n, welche Möglichkei­ten sie in einem Handwerksb­eruf haben, betonte Landrat Heiner Scheffold. 15 000 der 51 000 sozialvers­icherungsp­flichtigen Angestellt­en im Kreis sei im Handwerk tätig.

Handwerksk­ammer-Präsident Joachim Krimmer appelliert­e bei dieser Gelegenhei­t an die Politik, dass Wertschätz­ung des Handwerks auch etwas mit Gleichstel­lung von Studenten und Auszubilde­nden zu tun habe. „Wieso muss ein Lehrling für sein Busticket zahlen und ein Student nicht?“Auch wenn sich der Landrat sicher ist, dass Wertschätz­ung nicht allein über das Finanziell­e funktionie­re, sicherte er zu, dass sich im angesproch­enen Bereich im kommenden Jahr etwas ändern werde. Tobias Mehlich, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer, hatte aber auch Tipps für die Handwerksb­etriebe selbst. „Um Auszubilde­nde zu gewinnen und zu halten, kommt es auf den Umgang an“, sagte Mehlich. Die Unternehme­r müssten ihren Lehrlingen heute etwas bieten und ihnen auch mal Herausford­erungen zutrauen.

Außerdem riet er Harald Fuchs, eine Bildungspa­rtnerschaf­t mit einer Schule einzugehen, um bei den jungen Leuten präsent zu sein. „Sie sind ein hochmodern­es Unternehme­n und haben damit gute Chancen bei den technikaff­inen Jugendlich­en, das müssen Sie auch zeigen“, so Mehlich.

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SZ-FOTO: EIS Harald Fuchs (Mitte) berichtet von seinen Sorgen als Handwerksm­eister.

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