OB fordert mehr Tempokontrollen vor Schulen und Kitas
Messungen zeigen: Fast jeder Fünfte fährt zu schnell Den Rasern soll es verstärkt jetzt ans Geld gehen
NEU-ULM (sz) - Seit nunmehr einem Schuljahr darf im Bereich von insgesamt vier Neu-Ulmer Schulen und Kindertagesstätten während der Schul- beziehungsweise Kindergartenzeiten nur noch mit Tempo 30 gefahren werden: vor der Weststadtschule in der Schützenstraße, der Internationalen Schule in der Schwabenstraße, dem evangelischen Kinderhaus
Reutti in der Jedelhauser Straße und dem Schulzentrum
Pfuhl sowie die Kindertagesstätte in der Heerstraße. Doch bei Messungen der Polizei im Bereich der Schwabenstraße kam jetzt heraus: Fast jedes fünfte Fahrzeug fährt zu schnell. Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg will daraus nun Konsequenzen ziehen.
Insgesamt vier Messungen hat die Polizei im Juni vor der Internationalen Schule durchgeführt. Von 934 gemessenen Fahrzeugen erhielten 171 Fahrer eine Verwarnung, sie fuhren bis zu 20 Stundenkilometer zu schnell. Außerdem wurden vier Anzeigen erstattet.
Ein Zustand, den Oberbürgermeister Gerold Noerenberg so nicht tolerieren möchte. „Gerade in Bereichen, in denen viele Kinder unterwegs sind, müssen die motorisierten Verkehrsteilnehmer besonders achtsam und langsam fahren. Kinder nehmen den Straßenverkehr nicht wie Erwachsene wahr. Sie reagieren nicht so schnell und können Gefahren, Entfernungen und Abstände noch nicht richtig einschätzen“, lässt sich der Rathauschef zitieren.
Für Noerenberg sei es unbegreiflich, wie motorisierte Verkehrsteilnehmer trotz Hinweisschildern und Anzeigentafeln in diesen Bereich dennoch aufs Gaspedal drücken. „Diese Fahrer missachten nicht nur die Verkehrsregeln, ihnen fehlt scheinbar auch der gesunde Menschenverstand“, so Noerenberg.
Der Oberbürgermeister will nun Kontakt mit der Neu-Ulmer Polizei aufnehmen und darauf drängen, vor Schulen und Kindertagesstätten innerhalb der Stadt Neu-Ulm vermehrt zu kontrollieren. „Offensichtlich muss es die Fahrer finanziell erst schmerzen, bevor ein Umdenken einsetzt“, sagt Noerenberg und fügt hinzu: „Das ist überaus bedauerlich. Eigentlich sollte die Sicherheit von Kindern schwerer wiegen, als schnell von A nach B zu kommen.“
„Offensichtlich muss es die Fahrer finanziell erst schmerzen, bevor ein Umdenken einsetzt“, sagt der Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg.