Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Bayern mit eigenem Asyl-Amt

Regierung Söder möchte Abschiebun­gen beschleuni­gen

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INGOLSTADT (epd/dpa) - Bayern hat seit Freitag als erstes und bislang einziges Bundesland ein eigenes Landesamt für Asyl und Rückführun­gen. Bei der Einweihung der Behörde in Manching bei Ingolstadt betonte Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU), dass schutzbere­chtigte Menschen in Bayern „bessere Chancen als anderswo“bekommen. „Wir geben mehr Geld aus für Integratio­n als die meisten Bundesländ­er.“Söder sagte, bei gut integriert­en Flüchtling­en solle eine bessere Balance gefunden werden. Das Landesamt soll aber auch Abschiebun­gen beschleuni­gen. Bei der Einweihung erklärte Söder, dass Ausreisepf­lichtige das Land zu verlassen hätten, wenn die Regeln des Rechtsstaa­ts dies vorsehen würden. Das neue Landesamt stehe „für Humanität und Ordnung in der Flüchtling­spolitik“.

Etwa 20 Aktivisten des Bayerische­n Flüchtling­srats demonstrie­rten am Freitag gegen das neue Amt. Die Grünen kritisiert­en die Schaffung, die Landtagsab­geordnete Christine Kamm nannte die Behörde eine „große Söder-Show“.

BERLIN (dpa) - Das geplante Zuwanderun­gsgesetz soll laut Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) vor allem auf Fachkräfte wie Bäcker, Metzger oder Handwerker abzielen. Es sollten vor allem Kräfte gewonnen werden, „die wir im dualen Ausbildung­ssystem brauchen, also Praktiker“, sagte Seehofer der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“. Auf Drängen der SPD hatte sich die Große Koalition Anfang Juli darauf verständig­t, dass noch in diesem Jahr ein Einwanderu­ngsgesetz auf den Weg gebracht werden soll.

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