Auch Altheim will den Müll abgeben
Der Gemeinderat trifft diese Entscheidung schweren Herzens
ALTHEIM (sz) - Wie viele andere Gemeinden auch, will Altheim die Organisation der Abfallwirtschaft künftig an den Kreis übertragen. Das hat der Rat beschlossen.
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ALTHEIM - Der Gemeinderat Altheim hat sich am Donnerstagabend einstimmig dafür entschieden, die Aufgaben der Abfallwirtschaft an den Alb-Donau-Kreis abzugeben. Leicht fiel dieses Votum dem Bürgermeister und den Rastmitgliedern nicht.
„Für mich ist das keine einfache Entscheidung“, sagte Bürgermeister Robert Rewitz. Abzugeben, was man in vielen Jahren aufgebaut habe, sei frustrierend. Schwer damit tue er sich auch als Verfechter der kommunalen Selbstverwaltung. Doch sei die Entscheidung für Rechtssicherheit und mit Blick auf die Zukunft die richtige. „Wir tun vor allem gut daran, eine einheitliche Lösung in der Verwaltungsgemeinschaft anzustreben“, erklärte Rewitz. Die Gemeinde Allmendingen hatte sich am Abend zuvor schon für eine Rückübertragung der Müllentsorgung an den Landkreis entschieden. Man könne den knapp 700 Einwohnern in Altheim nicht versprechen, dass jeder mit dem neuen Konzept zu einhundert Prozent zufrieden sein wird, erklärte Rewitz. „Wir müssen den Bürgern ganz offen sagen, dass es eine Zukunftsentscheidung ist.“
Eigentlich sei die Müllentsorgung schon immer Aufgabe des Kreises gewesen, erklärte der Bürgermeister. Doch seit 1972 kümmern sich die Gemeinden im Alb-Donau-Kreis selbst darum. So hätten sich 55 verschiedene Müllkonzepte entwickelt. Wie es ab 2022 weitergehen soll, darüber entscheidet der Kreistag im Herbst. Doch zuvor sollen die einzelnen Gemeinden eine Rückmeldung geben, wie sie sich die Zukunft der Abfallwirtschaft vorstellen.
Das System in Altheim habe sich bewährt, sagte Rewitz. „Wir waren immer auf der Suche nach der bestmöglichen und für die Bürger nach der wirtschaftlichsten Lösung.“Man habe auch gemerkt: Den Bürgern komme es teilweise gar nicht darauf an, ob sie zehn Euro mehr oder weniger zahlen. Sondern darum, dass sie etwa ihren Sperrmüll regelmäßig ohne viel bürokratischen Aufwand abgeben können.
Doch es habe sich auch viel verändert: Zu seinen Anfangszeiten als Bürgermeister habe man noch alles in eine Tonne geworfen. Mittlerweile sei es viel komplizierter und die Biotonne werde bald auch eingeführt. Würde die Gemeinde weiterhin zuständig bleiben, gebe es das Bürgermeisteramt als direkten Ansprechpartner vor Ort, nannte Rewitz einen Vorteil dieses Weges. Allerdings müsste dann jede Gemeinde gemäß den neuen Vorgaben auch ein dezidiertes Abfallwirtschaftskonzept erarbeiten und umsetzen. Gebe man die Aufgabe an den Kreis ab, gebe es unter anderem einheitliche Gebühren und Regelungen für den gesamten Landkreis, nannte der Schultes Vorteile für den zweiten Weg. Und man dürfe dann Müll auch in einer Nachbargemeinde abliefern.
„Wenn wir es weitermachen, wird es auch Änderungen geben“, sagte Jürgen Kottmann. Ob die kleinen Firmen, die etwa das Grüngut abholen, sich halten können, wenn es eine kreisweite Lösung gibt, gab Ralph Moll zu bedenken. „Es kommen immer neue Gesetze. Jedes Mal in der Pflicht zu sein, dem gerecht zu werden, das schafft man nicht“, erklärte Jürgen Wetzel. Am Ende entschied sich der Gemeinderat einstimmig dafür, die Müllentsorgung abzugeben.