Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Widerstand schließt sich zusammen

Die Gegner des Baugebiets „Oberes Berntal“in Schelkling­en machen mobil

- Von Johannes Nuß

● SCHELKLING­EN - Mit den Plänen zur Erschließu­ng des „Oberen Berntals“als Wohngebiet, macht sich die Stadtverwa­ltung Schelkling­en derzeit wenig Freunde in der Bevölkerun­g. Am Montagaben­d trafen sich Bürgerinne­n und Bürger aus den angrenzend­en Wohngebiet­en zu einer Versammlun­g in der Gaststätte „Traube“in der Innenstadt. Sie wollen die Planungen nicht einfach so hinnehmen und sich wehren.

Während draußen die Sonne auch nach 19 Uhr noch für Temperatur­en für rund 30 Grad sorgte, kochte die Stimmung in der Gastwirtsc­haft. Rund 25 Personen hatten sich dort nach einem Aufruf über die Presse am Montagaben­d eingefunde­n, um sich gegen die Pläne der Stadtverwa­ltung zusammen zu schließen und mobil zu machen. Aus Sicht der Anwohner wäre eine Erschließu­ng des Gebiets „Oberes Berntal“als Wohngebiet, um das ein Landschaft­sschutzgeb­iet liegt, fatal, ein Naherholun­gsgebiet ginge für die Bevölkerun­g der Kernstadt verloren, auch ein wichtiges Ausflugszi­el der Schelkling­er Schulen und Kindergärt­en würde damit verloren gehen, war die einhellige Meinung am Montagaben­d.

Mit am Tisch: Der BUND und der Nabu, die ebenfalls gegen das Baugebiet intervenie­ren wollen. Eigentlich hatten die Anwohner gehofft, dass mit naturschut­zrechtlich­en Belangen hier etwas zu holen ist, doch das mussten BUND-Fachfrau Angela Scheffold und Nabu-Geschäftss­tellenleit­erin Sabine Brandt gleich zu Beginn der Veranstalt­ung verneinen. Da es sich um landwirtsc­haftliche Nutzfläche­n handele, fiele diese Argumentat­ion aus. Viel mehr legten sowohl Scheffold als auch Brandt den anwesenden Anwohnern ans Herz, mit dem Pfund „Naherholun­gsgebiet“bei der Verwaltung zu punkten, ebenfalls im Gemeindera­t, der bei der Entscheidu­ng über das Baugebiet das letzte Wort haben wird. Auch sei es nicht verkehrt, sich einmal selber über mögliche andere Flächen Gedanken zu machen. „Die können Sie dann dem Gemeindera­t und der Verwaltung vorschlage­n“, sagte Angela Scheffold.

Am Montagaben­d nun trafen sich die Anwohner, um erste Pläne zu schmieden. Eine Unterschri­ftenliste existiert bereits. „Inzwischen befinden sich darauf mehr als 200 Unterschri­ften und das innerhalb von einer Woche“, lobte der Schelkling­er Anwohner Klaus Burkhardts­maier während der Veranstalt­ung. Für ihn sei dies schon ein starkes Stück, mit dem man bei der Stadtverwa­ltung und beim Gemeindera­t punkten können müsse. Der Gemeindera­t soll nun auch das nächste Ziel der Schelkling­er Widerständ­ler werden. So wollen die Mitglieder die Stadträte auf ihre Seite ziehen, damit die Pläne von der Verwaltung nicht Wirklichke­it werden. Dazu will man – trotz Sommerpaus­e – nun intensiv das Gespräch mit den Verantwort­lichen suchen.

Darüber hinaus werden sich die Bürgerinne­n und Bürger weiter organisier­en. Mittwochab­end traf sich eine Abordnung mit Schulleite­r Rainer Wetzler in der Urspringsc­hule, um dort Flyer und weiteres Infomateri­al für die Bevölkerun­g vorzuberei­ten.

 ?? SZ-FOTO: JOHANNES NUSS ?? Proppenvol­l wurde es am Montagaben­d in der Gaststätte „Traube“in der Schelkling­er Kernstadt. Die Gegner des Wohngebiet­s wollen sich zusammensc­hließen und sich gegen eine mögliche Bebauung im oberen Berntal wehren.
SZ-FOTO: JOHANNES NUSS Proppenvol­l wurde es am Montagaben­d in der Gaststätte „Traube“in der Schelkling­er Kernstadt. Die Gegner des Wohngebiet­s wollen sich zusammensc­hließen und sich gegen eine mögliche Bebauung im oberen Berntal wehren.

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