Widerstand schließt sich zusammen
Die Gegner des Baugebiets „Oberes Berntal“in Schelklingen machen mobil
● SCHELKLINGEN - Mit den Plänen zur Erschließung des „Oberen Berntals“als Wohngebiet, macht sich die Stadtverwaltung Schelklingen derzeit wenig Freunde in der Bevölkerung. Am Montagabend trafen sich Bürgerinnen und Bürger aus den angrenzenden Wohngebieten zu einer Versammlung in der Gaststätte „Traube“in der Innenstadt. Sie wollen die Planungen nicht einfach so hinnehmen und sich wehren.
Während draußen die Sonne auch nach 19 Uhr noch für Temperaturen für rund 30 Grad sorgte, kochte die Stimmung in der Gastwirtschaft. Rund 25 Personen hatten sich dort nach einem Aufruf über die Presse am Montagabend eingefunden, um sich gegen die Pläne der Stadtverwaltung zusammen zu schließen und mobil zu machen. Aus Sicht der Anwohner wäre eine Erschließung des Gebiets „Oberes Berntal“als Wohngebiet, um das ein Landschaftsschutzgebiet liegt, fatal, ein Naherholungsgebiet ginge für die Bevölkerung der Kernstadt verloren, auch ein wichtiges Ausflugsziel der Schelklinger Schulen und Kindergärten würde damit verloren gehen, war die einhellige Meinung am Montagabend.
Mit am Tisch: Der BUND und der Nabu, die ebenfalls gegen das Baugebiet intervenieren wollen. Eigentlich hatten die Anwohner gehofft, dass mit naturschutzrechtlichen Belangen hier etwas zu holen ist, doch das mussten BUND-Fachfrau Angela Scheffold und Nabu-Geschäftsstellenleiterin Sabine Brandt gleich zu Beginn der Veranstaltung verneinen. Da es sich um landwirtschaftliche Nutzflächen handele, fiele diese Argumentation aus. Viel mehr legten sowohl Scheffold als auch Brandt den anwesenden Anwohnern ans Herz, mit dem Pfund „Naherholungsgebiet“bei der Verwaltung zu punkten, ebenfalls im Gemeinderat, der bei der Entscheidung über das Baugebiet das letzte Wort haben wird. Auch sei es nicht verkehrt, sich einmal selber über mögliche andere Flächen Gedanken zu machen. „Die können Sie dann dem Gemeinderat und der Verwaltung vorschlagen“, sagte Angela Scheffold.
Am Montagabend nun trafen sich die Anwohner, um erste Pläne zu schmieden. Eine Unterschriftenliste existiert bereits. „Inzwischen befinden sich darauf mehr als 200 Unterschriften und das innerhalb von einer Woche“, lobte der Schelklinger Anwohner Klaus Burkhardtsmaier während der Veranstaltung. Für ihn sei dies schon ein starkes Stück, mit dem man bei der Stadtverwaltung und beim Gemeinderat punkten können müsse. Der Gemeinderat soll nun auch das nächste Ziel der Schelklinger Widerständler werden. So wollen die Mitglieder die Stadträte auf ihre Seite ziehen, damit die Pläne von der Verwaltung nicht Wirklichkeit werden. Dazu will man – trotz Sommerpause – nun intensiv das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen.
Darüber hinaus werden sich die Bürgerinnen und Bürger weiter organisieren. Mittwochabend traf sich eine Abordnung mit Schulleiter Rainer Wetzler in der Urspringschule, um dort Flyer und weiteres Infomaterial für die Bevölkerung vorzubereiten.