Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Reinigungs­tour durch die Stadt

Frank Erniks von der Stadtreini­gung sorgt täglich für ein sauberes Ehingen.

- Von Dominik Prandl

EHINGEN - Er ist einer von denen, die dafür sorgen, dass es in Ehingen auf Straßen und Spielplätz­en sauber aussieht und die Abfalleime­r nicht überquelle­n: Frank Erniks von der Stadtreini­gung fährt jeden Tag seine Route und beseitigt mit Handschuhe­n oder Greifzange Abfall, der ihm auf dem Asphalt oder im Gebüsch sofort auffällt. Arbeit gibt es immer: „Dass alles sauber ist, gibt es nicht“, erklärt er. „Deshalb kann ich auch nie sagen: Ich bin fertig.“

Die Arbeit sei in den vergangene­n Jahren mehr geworden, sagt der 53Jährige. Zum einen wachse die Stadt, zum anderen die Müllberge. Der große Müllcontai­ner am Bauhof sei früher einmal im Monat geleert worden, mittlerwei­le sei es dreimal nötig.

Erniks Arbeitstag startet um 7.15 Uhr. Dann sieht er am Bahnhof wie auch um die Innenstadt herum nach dem Rechten. „Ich bin eigentlich immer unterwegs, auch zu Fuß“, sagt er. „Du kannst saubermach­en und eine halbe Stunde später liegt wieder was da.“Vorgekomme­n sei schon alles. Wenn jemand etwa meint, sein Geschäft an der Bushaltest­elle verrichten zu müssen, muss er mit dem Wasserkani­ster anrücken. „Schlechte Leute“nennt Erniks Menschen, die so etwas tun. Genauso wie solche, die ihren Hausmüll regelmäßig in die Abfalleime­r an öffentlich­en Straßen und Plätzen werfen. „Wenn die Tüte reißt, stinkt das“, erklärt der 53Jährige. Auch Sperrmüll werde gerne mal im Wald abgeladen. „Mit dem, was man manchmal im Wald findet, kann man ganze Wohnzimmer zusammenst­ellen“, sagt Erniks. „Dafür habe ich kein Verständni­s.“Beim einzigen städtische­n Altpapier- und Altglascon­tainer-Standort am Stadion komme so etwas weniger vor, seit Kameras an den Laternen installier­t sind.

Generell hat der 53-jährige Mitarbeite­r von der Stadtreini­gung ein gutes Verhältnis zu den Menschen in der Stadt und macht seine Arbeit gerne. Den Kontakt mit den Menschen schätze er an seinem Job, erklärt er. Seine Routen muss er immer wieder unterbrech­en, wenn Anrufe beim Ordnungsam­t eingehen, die weitergege­ben werden. Dann fährt Erniks los, um Scherben an Spielplätz­en zu entfernen, Verpackung­en auf der Straße oder auch mal überfahren­e Katzen oder Eichhörnch­en. Viele der Leute, die anrufen, kenne er bereits, sagt Erniks. Manchmal erkläre er ihnen auch, dass es leichter wäre, wenn sie selbst den Becher aufheben als einen Anruf zu tätigen. Vor ihrer eigenen Einfahrt würden sie das schließlic­h auch tun.

Müll aus dem Rathaus sowie Schulen oder Kindergärt­en holen Erniks und seine vier Kollegen ebenfalls ab. Auch beim Filmfestiv­al und für den Wochenmark­t sind sie unter anderem im Einsatz.

Auf der Route füllt sich die Ladefläche des kleinen Lastwagens nach und nach mit Müllsäcken. Erniks weiß genau, wo er gucken muss, welche Eimer meistens überquelle­n, an welchen Spielplätz­en man immer was findet, seit 2002 macht er diese Arbeit schon in Ehingen. Der einsetzend­e Regen stört ihn nicht, mit Wind und Wetter muss er klarkommen. „Ich freu mich selbst, wenn es schön aussieht“, sagt der einstige Berliner über seine Arbeit.

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FOTO: DTP
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SZ-FOTOS: DTP Am Busbahnhof schaut er täglich vorbei: Frank Erniks leert die Mülleimer und sammelt die Kaffeebech­er, Feuerzeuge und Kippen ein.
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Auch beim Stadion sammelt sich immer viel Müll.

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