Ryanair-Piloten vor Streik
Welche Rechte betroffene Passagiere haben
DUBLIN/FRANKFURT (dpa/ank) Beim Billigflieger Ryanair bereiten die in Deutschland stationierten Piloten einen ersten regulären Streik vor. Das Unternehmen habe nichts vorgelegt, was man als neues Angebot werten könne, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Dienstag. In der Nacht war eine letzte Frist der VC für ein verbessertes Tarifangebot abgelaufen.
Man werde nun am Mittwoch die weiteren Maßnahmen bekannt geben, kündigte die Gewerkschaft an. Sie hat sich selbst eine Ankündigungsfrist von 24 Stunden für Streiks gesetzt, sodass ein Arbeitskampf frühestens am Donnerstag beginnen könnte. Ryanair hatte nach eigenen Angaben bereits am Freitag ein neues Schreiben an die VC übermittelt. „Aus unserer Sicht war das nur eine Zusammenfassung der bisherigen Positionen. Das Signal ist ausgeblieben“, erklärte dazu VCSprecher Janis Schmitt.
Ein Ausstand der deutschen Kapitäne und Co-Piloten wäre der bislang größte Pilotenstreik in der Geschichte von Ryanair. An seinen zehn deutschen Basen unter anderem in Frankfurt, Berlin und Hahn beschäftigt Ryanair rund 400 Flugzeugführer, ein Zehntel der gesamten Pilotenschaft.
Passagiere, deren Flug aufgrund von Streiks annuliert wurde, haben nach Informationen des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz Anspruch auf Rückerstattung des Flugpreises oder die Umbuchung ihrer Tickets durch die Airline. Darüber hinaus muss die Fluggesellschaft am Flughafen gestrandete Passagiere verpflegen und gegebenenfalls die Kosten für die Unterbringung übernehmen.