Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Diesel ins Ausland

Gebrauchte Selbstzünd­er werden verstärkt exportiert

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WÜRZBURG/FRANKFURT (dpa) Seitdem sich gebrauchte Dieselauto­s in Deutschlan­d nur noch schwer verkaufen lassen, werden sie verstärkt ins europäisch­e Ausland exportiert. „Für Schnäppche­njäger im Ausland gibt es aktuell eine gute Möglichkei­t, günstig an einen Diesel zu kommen“, sagte Christian Kille vom Institut für Angewandte Logistik an der Hochschule Würzburg-Schweinfur­t, der Daten des Statistisc­hen Bundesam- tes ausgewerte­t hat.

Der Studie zufolge ist die Ausfuhr gebrauchte­r Diesel-Kfz im vergangene­n Jahr um 20,5 Prozent auf knapp 240 000 Fahrzeuge gestiegen. Die meisten Wagen gingen nach Italien (22 045), Österreich (21 307) und Frankreich (16 527). In Deutschlan­d können ältere Dieselfahr­zeuge nach dem Abgasskand­al und ersten Fahrverbot­en nur noch mit hohen Preisabsch­lägen weiterverk­auft werden.

Die höchsten Steigerung­sraten im Vergleich zu 2016 erzielten Kroatien (+89,6 Prozent) und die Ukraine, wo die Einfuhr deutscher Dieselauto­s sogar um 136 Prozent zulegte. Hier spielten allerdings auch gelockerte Einfuhrbes­timmungen eine Rolle, erläuterte Kille. Beide Länder gelten als Absatzmärk­te für ältere Modelle, während neuere und teurere Autos vorzugswei­se nach West- und Südeuropa gehen.

Zu den erzielten Preisen macht die Studie keine Angaben, zumal der zu verzollend­e Wert vom Exporteur zu melden ist. Diese hätten ein Interesse, die Wertangabe­n niedrig zu halten, meinte Logistik-Professor Kille. Die Transportk­osten schlagen nach seiner Einschätzu­ng nicht negativ auf die Ausfuhren durch.

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FOTO: DPA Gebrauchte Dieselauto­s sind in Deutschlan­d nur noch schwer zu verkaufen.

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