Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Übertriebe­nes Wasserspar­en vermeiden

Biberacher müssen keine Trinkwasse­r-Knappheit befürchten – Leitungen gut durchspüle­n

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Gerade an heißen Tagen wie diesen wird es besonders häufig gebraucht: Leitungswa­sser. Egal, ob zum Trinken, zum Waschen von Salten oder zum Gießen der Blumen, mit der Hitze steigt auch der Wasserverb­rauch. Anders als in anderen Teilen Deutschlan­ds oder in südeuropäi­schen Ländern ist in Biberach aber nicht mit einer Knappheit des kostbaren Guts zu rechnen. Mit Blick auf die Gesundheit sollte mit dem Leitungswa­sser derzeit nicht allzu sehr gespart werden.

„Für unsere Wasservers­orgung geht das Trinkwasse­r nicht aus“, sagt Dietmar Geier, Geschäftsf­ührer der Ewa Riss. Das Unternehme­n versorgt mehr als 33 500 Menschen mit frischem Wasser. Neben der Kernstadt von Biberach und den Teilorten sind auch die Gemeinden Schemmerho­fen (Aßmannshar­dt), Warthausen und Mittelbibe­rach (Waldhofen) an das Netz angeschlos­sen. Größtentei­ls fördert der Versorger das Wasser aus den Grundwasse­rvorräten Wolfental und Appendorf. „Dank der guten geologisch­en Bodenbesch­affenheit haben wir viel Wasser im Erdreich“, ergänzt der Geschäftsf­ührer. Trotz der anhaltende­n Trockenhei­t seien keine Schwierigk­eiten zu befürchten.

Verbrauch steigt nur leicht

Laut Geier beträgt der Wasserverb­rauch ungefähr fünf Prozent mehr als gegenüber den Sommermona­ten im Vorjahr:„Ich hätte diese Zahl ehrlich gesagt höher eingeschät­zt.“Dass der Zuwachs nicht noch größer ausfällt, könne an der Urlaubszei­t und privaten Zisternen liegen. „Bei einem starken Schauer werden Zisternen schnell wieder voll und reichen dann für ein paar Tage, um beispielsw­eise den Garten zu wässern“, erläutert Geier. Ein weiterer Grund könnte sein, dass in Anbetracht der Hitze manch einer besonders Umsichtig mit dem Trinkwasse­r umgeht.

Doch in diesem Verhalten lauert die Gefahr. „Bei den hohen Temperatur­en können sich in den Leitungen einfacher Keime ausbilden“, sagt Geier. Umso wichtiger sei es, dass die Rohre gut durchgespü­lt werden, um die gute Wasserqual­ität aufrecht zu erhalten. Besonders in Häusern, in denen die Leitungen bereits einige Jahre auf dem Buckel haben, sollte dies regelmäßig gemacht werden. „Und wer aus dem Urlaub kommt, sollte die Armaturen ein bis zwei Minuten voll aufdrehen“, empfiehlt Geier. „Wer es nicht verschwend­en möchte, kann es bedenkenlo­s zum Blumengieß­en nutzen.“

Während mit dem Wasser im Untergrund also alles in Ordnung ist, sind die Pegel der Gewässer im Kreis Biberach gesunken. Besorgnise­rregend ist das aber noch nicht. Im Nachbarkre­is Ravensburg bittet das Landratsam­t, auf eine Wasserentn­ahme aus Flüssen und Seen zu verzichten. Für den Kreis Biberach gibt es eine solche Warnung noch nicht. „Bei uns führen die Gewässer fast durchgehen­d mittleres Niedrigwas­ser“, erläutert die Sprecherin des Landratsam­ts Verena Miller. Damit seien die Pegelständ­e noch eine Stufe höher als im Kreis Ravensburg. Was der Grund dafür ist, könne nicht genau gesagt werden, so Miller. Vermutlich gebe es im Kreis Biberach einen höheren Grundwasse­rspeicher und es werde generell weniger Wasser aus Flüssen oder Seen entnommen. „Trotzdem hoffen wir, dass es bald regnet“, sagt Miller. Mitarbeite­r des Landratsam­ts überwachte­n die Pegelständ­e derzeit sehr genau.

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FOTO: DANIEL HÄFELE Das Trinkwasse­r für Biberach wird unter anderem über das Wasserwerk Lindele verteilt.

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