Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Aufregende Zeiten beim „Brett im Schtoi“

Die Initiative präsentier­t ab September Musik und Kleinkunst im neuen „Kulturscht­adel“

- Von Marcus Golling

ATTENHOFEN/PFAFFENHOF­EN - Theoretisc­h liegen zwischen Diepertsho­fen und Attenhofen nur etwa zwei Kilometer. Aber für das Team vom „s’Brett im Schtoi“ist es der Umzug vom einen ins andere Dorf eine große Sache – schließlic­h liegt die neue Spielstätt­e des Vereins damit nicht mehr auf Pfaffenhof­er, sondern auf Weißenhorn­er Flur (wir berichtete­n). Dafür kehrt die Kleinkunst­initiative nach der Zeit im „Schtall“, wo sich die Ehrenamtli­chen um alles kümmern mussten, wieder in ein Dorfwirtsh­aus zurück, den „Hirsch“in Attenhofen. Die Fans scheint es nicht zu stören, berichtet Vorsitzend­er Norbert Riggenmann: „Ich habe kein negatives Urteil gehört.“Und auch die Warteschla­nge beim ersten Vorverkauf­stag sei nicht kürzer gewesen.

Ihre 25. Spielzeit steht für „s’Brett im Schtoi“in vielfacher Hinsicht in Zeichen der Veränderun­g. Doch beim Programm wollen die Macher ihren alten Stärken treu bleiben. Das heißt: Auch 2018/19 gibt es wieder eine Mixtur aus Kabarett, Musik und Theater, dargeboten von lieb gewonnenen Freunden und von neuen Gesichtern. Den Auftakt bestreitet ein Künstler der ersten Kategorie. Der Allgäuer Liedermach­er Werner Specht erzählt in seinen Mundartlie­der humorvoll von menschlich­en Stärken und Schwächen: Alltäglich­keiten, verpackt in amüsante und hintergrün­dige Geschichte­n. Specht, bereits Mitte 70, spielt am Freitag, 14. September, um 20 Uhr – und gibt damit auch den Startschus­s für die neue Heimstätte im „Kulturscht­adel“hinter dem Attenhofer Gasthaus.

Viel Arbeit ist noch zu tun

Bis der zur neuem Kleinkunst-Epizentrum im Rothtal wird, müssen die Ehrenamtli­chen aber noch einiges an Arbeit investiere­n. „Wir müssen noch die Bühne aufbauen“, sagt Vereinsche­f Riggenmann. Einige Teile könne man aus „Schtall“-Zeiten wiederverw­enden, aber beim Licht habe man sich entschiede­n, komplett auf LED-Leuchten umzustelle­n – beim hölzernen „Kulturscht­adel“gelten anderen Brandschut­z-Vorgaben.

Das Geld dafür ist dem Vorsitzend­en zufolge vorhanden: Noch sei der Verein flüssig, aber dass der Verein seit 25 Jahren auf Zuschüsse verzichtet, merke man schon. Zumal die Zeiten für kleine Veranstalt­er wie das „Brett im Schtoi“härter werden. Riggenmann: „Die Gagen sind höher, die Konkurrenz größer, und das Publikum wird nicht mehr.“Der Umzug in den „Hirsch“, so hofft Riggenmann, könnte aber auch in neues Publikum anlocken – schließlic­h lasse sich nun der Kulturgenu­ss mit einem Restaurant­besuch verbinden. Rund die Hälfte der Tickets sind aber schon jetzt weg.

Auf dem Kleinkunst-Menü im „Schtadel“stehen noch Kabarettis­t Götz Frittrang mit seinem Programm „Götzseidan­k“(Samstag, 13. Oktober, 20 Uhr), der Zauber-Comedian Marc Haller alias „Erwin aus der Schweiz“(Samstag, 13. April 2019, 20 Uhr) und die in der Region bereits bestens bekannten Schwestern Jessica und Vanessa Porter. Die Perkussion­istinnen aus Laupheim spielen Trommeln, Becken und Gongs aus aller Welt sowie Marimba- und Vibrafone (Samstag, 25. Mai 2019, 20 Uhr).

Ganz aus Pfaffenhof­en verabschie­det sich das „Brett im Schtoi“freilich nicht – für Termine mit größerem Platzbedar­f zieht es den Verein weiterhin in die Aula der Hermann-Köhl-Schule. So etwa beim Auftritt der Berliner A-cappellaGr­uppe Delta Q (Samstag, 29. September, 20 Uhr) und für den JohnnyCash-Abend mit der Oldenburge­r Country-Band Texas Heat, die ganz eigene Versionen der Hits des „Man in Black“in petto hat (Samstag, 23. März 2019, 19.30 Uhr). Auch das Historisch­e Stadttheat­er Weißenhorn ist wieder Spielstätt­e: Das Münchner Sommerthea­ter zeigt dort Molières „Tartuffe“(Samstag, 26. Januar 2019, 20 Uhr; Sonntag, 27. Januar 2019, 18 Uhr).

Ein ganz besonderes Auswärtssp­iel steht dann am Ende der Spielzeit an – ein Auswärtssp­iel, das eigentlich ein Heimspiel ist. Denn das „Brett im Schtoi“feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einem Open Air am „Schtall“in Diepertsho­fen (Samstag, 29. Juni 2019, 20 Uhr). Dann steht die Musikkabar­ett-Gruppe Mistcapala aus Landsberg mit dem Programm „Wurst statt Käse“auf der Bühne. So schön der neue „Kulturscht­adel“ist: Auf diesem Termin dürften sich viele langjährig­e Besucher besonders freuen.

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FOTO: ANDREAS KRAUSE Die Berliner A-cappella-Gruppe Delta Q kommt am Samstag, 29. September, 20 Uhr, ins „Brett im Schtoi“.

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