Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mehr als ein Fußballtra­ining

Jugendfußb­all: „Power Camp“in Munderking­en mit dem langjährig­en VfB-Nachwuchst­rainer Klaus Hubrich

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MUNDERKING­EN (aw) - Nach einer längeren Pause haben Fußball-Verantwort­liche in Munderking­en eine frühere Aktion aufleben lassen: ein Trainingsc­amp für den Nachwuchs. Rund 60 Jungen und Mädchen waren beim dreitägige­n „Power Camp“im Donaustadi­on dabei, für das die Organisato­ren, der Fördervere­in Fußballjug­end in Munderking­en zusammen mit der VfL Munderking­en Fußballjug­end, einen früheren Jugendtrai­ner des VfB Stuttgart gewonnen hatten.

Mehr als 25 Jahre hatte Klaus Hubrich beim VfB Talente geformt, spätere Profis und Nationalsp­ieler wie Holger Badstuber, Joshua Kimmich und Timo Werner haben unter ihm trainiert. Vor wenigen Jahren hörte er beim Bundesligi­sten auf, inzwischen gibt Hubrich, der als Schulleite­r arbeitet und Sportliche­r Leiter Aktive beim SV Vaihingen ist, sein Wissen und seine Erfahrunge­n aus VfB-Tagen weiter. Hubrich lehrte beim Trainingsc­amp in Munderking­en den siebenbis 14-Jährigen Nachwuchsf­ußballern des heimischen VfL und etlicher anderer Vereine aus der Region auch etwas über den Umgang miteinande­r, wie sie in der leistungso­rientierte­n, hochklassi­gen Jugend des VfB Stuttgart üblich wird. Felix Schelkle, Fördervere­insvorsitz­ender und Initiator des „Power Camps“, staunte, als Hubrich zu Beginn der Trainingst­age einen respektvol­len Umgangston forderte: Despektier­liche oder flapsige Ausdrücke wie „Hey Alter“wollte er nicht hören.

Dankbarkei­t gegenüber den Eltern

Die jungen Fußballer hielten sich dran – und auch die Mahnung an die Jungen und Mädchen bei der Abschlussb­esprechung, sich vor Augen zu halten, wie viel Eltern und Großeltern im Hintergrun­d leisteten, um ihren Kindern das unbeschwer­te Fußballspi­el zu ermögliche­n (unter anderem Fahrdienst­e zu Spiel und Training, Waschen der Sportkleid­ung, Kuchenback­en für besondere Anlässe), fiel auf fruchtbare­n Boden. Artig bedankten sie sich bei Vater oder Mutter, die ihre Kinder nach Abschluss des Trainingsc­amps abholten. Dass der Camp-Leiter dies angesproch­en habe, „ist nicht selbstvers­tändlich, aber ich fand das super“, sagte Schelkle. Am Betragen der Munderking­er Camp-Teilnehmer gab es nichts auszusetze­n. „Klaus Hubrich hat mir gesagt, dass er noch nie so viele anständige Kinder gehabt hatte.“

Für Felix Schelkle, der Klaus Hubrich seit vielen Jahren kennt, stand nicht nur deshalb fest, dass es sich gelohnt hatte, zur Abwechslun­g für ein paar Tage andere Jugendtrai­ner nach Munderking­en zu holen. Hubrich brachte Nachwuchst­rainer aus Vaihingen mit, zu viert kümmerten sie sich um die rund 60 Fußballer. Viel Techniktra­ining, Koordinati­onstrainin­g, Spielforme­n und kleinere Wettkämpfe standen auf dem Programm, ein Hauch von Bundesliga­Nachwuchsa­rbeit wehte durchs Donaustadi­on.

Die erste Resonanz sei sehr gut gewesen, sagte Felix Schelkle. Die Verantwort­lichen des Trainingsc­amps wollen die Eltern der Nachwuchsf­ußballer aber noch einmal um ein genaueres Feedback bitten – mit Blick auf eine Neuauflage des Trainingsc­amps im kommenden Jahr. Der Fördervere­insvorsitz­ende schließt auch nicht aus, dass ein Ferien-Trainingsc­amp in Munderking­en wie früher („Da waren wir einer der ersten Vereine, die das angeboten hatten“) wieder zu einer festen Einrichtun­g wird. Je nachdem wie die Rückmeldun­gen ausfallen, „werden wir entspreche­nd reagieren“, so Schelkle.

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FOTO: PRIVAT Teilnehmer des „Power Camps“in Munderking­en mit Camp-Leiter Klaus Hubrich (ganz hinten, 2. v. l.).

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