Den Medaillensatz vervollständigt
GLASGOW (SID/dpa) - Die Ehrenrunde genoss Stefan Bötticher mit ausgebreiteten Armen, bei der Siegerehrung küsste er stolz das hart erkämpfte EM-Trikot: Der frühere SprintWeltmeister hat den deutschen Bahnrad-Assen bei den Europameisterschaften in Glasgow einen goldenen Abschluss beschert. Im Keirin-Wettbewerb raste der 26-Jährige zum Sieg und komplettierte damit auch seinen persönlichen EM-Medaillensatz. Bötticher hatte zuvor Silber im Sprint und Bronze im Teamsprint gewonnen. „Es ist fast wie im Film“, sagte er. „Jede Farbe einmal – ich kann es noch nicht fassen.“Für die deutschen Bahn-Spezialisten endete mit Böttichers GoldFahrt eine überaus erfolgreiche EM, die nach dem schweren Trainingsunfall von Kristina
Vogel Ende Juni unter schwierigen Vorzeichen gestanden hatte. Insgesamt holten die Starter des Bundes Deutscher Radfahrer elf Medaillen, drei davon in Gold.
Bötticher, bereits im Juniorenbereich Europameister im Keirin, verdiente sich seinen Sieg mit einem taktisch klugen Rennen, das er mit einem kraftvollen Tigersprung erfolgreich abschloss. Der Chemnitzer verwies den Franzosen Sebastien Vigier und Jack Carlin aus Großbritannien auf die Plätze. Zudem zog er einen Schlussstrich unter eine persönliche Leidenszeit: Nach den WM-Titeln in Sprint und Teamsprint 2013 gewann er 2014 immerhin noch WM-Silber im Sprint. Anschließend allerdings machte ihm eine hartnäckige Verletzung zu schaffen – sogar das Karriereende drohte.