„Großer Sohn des Dorfs“wird 250
Anlässlich des 250. Geburtstag von Christoph von Schmid wird am Sonntag gefeiert
● OBERSTADION - Obwohl Christoph von Schmid in der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts einer der bekanntesten Jugendbuchautoren war und mehr als zehn Jahre als Pfarrer in Oberstadion arbeitete, ist sein Name selbst in der Region inzwischen weitgehend unbekannt. Und das obwohl seine Bücher in mehr als 20 Sprachen, darunter Arabisch und Chinesisch, übersetzt wurden. Weltweit bekannt ist aber bis heute sein Weihnachtslied „Ihr Kinderlein kommet“. Von 1816 bis 1827 war Christoph von Schmid Pfarrer in Oberstadion und am 15. August würde der Schriftsteller 250 Jahre alt.
Grund genug für den Oberstadioner Krippenverein an den „großen Sohn des Dorfs“zu erinnern. „Anlässlich des 250. Geburtstags von Christoph von Schmid feiern wir am Sonntag, 12. August, um 10.30 Uhr einen Gedenkgottesdienst in der Oberstadioner Martinus-Kirche und werden die Christoph von SchmidGedenkstätte im Rathaus an diesem Tag von 11.30 Uhr bis 15 Uhr öffnen“, sagt Monika Traub, Vorsitzende des Oberstadioner Krippenvereins.
Außerdem bietet der Krippenverein am Mittwoch, 15. August, also am Geburtstag des Jugendbuchautors, im Rahmen des Winkelferienprogramms für Kinder eine „Schnitzeljagd auf den Spuren von Christoph von Schmid“durch Oberstadion an. „Los geht’s um 14 Uhr im Krippenmuseum“, so Traub. Dann werden die Ferienprogramm-Kinder im Museum, im Pfarrhaus, in der Schule, im Rathaus und in der Bücherei unterwegs sein, um „Spuren des Pfarrers und Schriftstellers zu finden und dazu Fragen zu beantworten.
Vor allem in der Christoph von Schmid-Gedenkstätte im Oberstadioner Rathaus werden die Kinder viel über das Leben und Werk Christoph von Schmids erfahren. Er kam am 15. August 1768 in Dinkelsbühl zur Welt. Später studierte er an der bischöflichen Universität in Dillingen. 1791 empfing er die Priesterweihe und begann seine kirchliche Tätigkeit als Pfarrvikar im heutigen Mindelheimer Stadtteil Nassenbeuren. 1792 folgte er einem Ruf als Kaplan in Seeg. 1796 trat er in Thannhausen eine Stelle als Benefiziat und Schuldirektor an. In diese Zeit fiel auch ein Besuch der Inquisitionsbehörden, die ihn als Mitglied der Allgäuer Erweckungsbewegung verdächtigte. Schmid wurde jedoch rehabilitiert. 1816 wurde er Pfarrer in Oberstadion, hier wirkte er bis 1827 wirkte. In jenem Jahr wurde er Domkapitular in Augsburg und Verwalter des Schulwesens. Der bayerische König Ludwig I. erhob ihn 1837 in den Adelsstand. Im Alter empfing Christoph von Schmid zahlreiche Ehrungen. Sein 80. Geburtstag war ein öffentlicher Feiertag in Augsburg, und im selben Jahr verlieh ihm die Universität Prag die Würde eines Doktors der Theologie. Am 3. September 1854 fiel Christoph von Schmid der damals in Augsburg wütenden Cholera zum Opfer.