Mesner verabschiedet sich nach elf Jahren
Heiko Jung war lange Mesner an der Stadtpfarrkirche – Nun geht er neue Wege
EHINGEN - Elfeinhalb Jahre lang war Heiko Jung Mesner an der Stadtpfarrkirche St. Blasius in Ehingen. Nun geht er neue Wege, hat sich eine neue Herausforderung beim Bauhof in Uttenweiler gesucht. „Es war eine schöne Zeit als Mesner“, sagt er rückblickend. „Es gab viele große Feste.“Auch rund um die große Fernsehübertragung vom Fronleichnamsgottesdienst war Jung natürlich mit eingebunden.
2007 kam Heiko Jung aus dem Saarland nach Ehingen, insgesamt arbeitete er nahezu 15 Jahre lang als Mesner. Beim Bistum Trier, wo er vorher angestellt war, habe es keine Vollzeitstellen gegeben. „Ich habe aber irgendwann nach einer Vollzeitstelle gesucht“, erzählt Jung. „Der Beruf hat mich von Anfang begeistert.“Durch Zufall sei er dann auf die offene Stelle in Ehingen gestoßen.
Ganz verschiedene Aufgaben
Seine Aufgaben als Mesner in Ehingen waren vielseitig. Er half bei der Vorbereitung der Gottesdienste und Feiern, sorgte auch für die Reinigung der Kirche, für den Blumenschmuck und pflegte das Außengelände. „Man hält auch Kontakt zu Firmen, Vereinen, Personen, zu ehrenamtlichen Helfern“, erklärt er. Er habe stets den Großputz organisiert und sich um den Christbaumaufbau gekümmert. Die vergangenen zweieinhalb Jahre sei er auch für die Liebfrauenkirche zuständig gewesen und ganz zum Schluss auch für die Krankenhauskapelle.
„Es ist ein sehr spannender Beruf“, sagt Jung, aber auch einer, der sehr anstrengend sein kann. Als Mesner arbeite man an jedem Sonntag, an jedem Feiertag. „Ich hatte nur einen Tag in der Woche frei.“Feste Arbeitszeiten gebe es nicht, an manchen Tagen müsse man sehr flexibel sein.
Er sei einfach nicht der Typ Mensch, der die Jahre so dahinflie- ßen lassen könne, sagt Jung. „Nach fast 15 Jahren als Mesner wird es einfach mal Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen.“Beim Bauhof in Uttenweiler habe er Aufstiegsmöglichkeiten, erklärt Jung. „Wenn man hingegen Mesner ist, ist man Mesner.“Er habe sich auch eine neue Herausforderung gesucht, weil er noch fast 20 Jahre Arbeitsleben vor sich habe, erklärt der 47-Jährige.
Nun wird er sich um Straßenar- beiten, Kanal- und Elektroarbeiten kümmern und auch Grünanlagen pflegen. „Es ist ein großes Spektrum“, sagt Jung. Manches kenne er schon von seiner Arbeit als Mesner, für anderes werde er Lehrgänge besuchen. Der liturgische Bereich fällt allerdings ganz weg.
Zum 31. August habe er in Ehingen gekündigt, doch ist er schon jetzt nicht mehr als Mesner anzutreffen, denn Jung baut seine angesammelten Überstunden ab. Seinen letzten Arbeitstag in Ehingen hatte er Ende Juli. Derzeit übernimmt Jutta Hecht den Mesnerdienst an der Stadtpfarrkirche und Anna Huhn an der Liebfrauenkirche.
„Es waren schöne Jahre, die ich in der Kirche erleben konnte“, erklärt Jung. Der Region bleibt der 47-Jährige in jedem Fall erhalten, denn, so sagt er: „Ich fühle mich pudelwohl hier in Schwaben.“