Kiosk am Badesee soll größer werden
Wolfgang Hehlinger will zeitgemäß arbeiten und hofft auf eine Modernisierung.
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ERBACH - Der Kiosk am Erbacher Badessee ist in die Jahre gekommen. Zwar wurde die Terasse und die Bestuhlung in den vergangenen Jahren erweitert und erneuert, aber mittlerweile ist laut Kioskbetreiber Wolfgang „Heli“Hehlinger das Gebäude selbst zu klein, um zeitgemäß zu arbeiten. Deshalb hofft er, dass die Stadt in einen Ausbau des Kiosks kräftig investiert.
„Der Kiosk ist den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Viele Gäste fahren von weit her. Teilweise bewirte ich bis zu 3000 Besucher täglich am Badesee“, sagt Wolfgang Hehlinger, der durch den Abbruch der Golfbahn noch mehr Liegeflächen und noch mehr Kundschaft auf sich zukommen sieht. Das Hauptproblem sei der Platzmangel. „Die Kühlanlagen sind zu klein geworden. Ich kann maximal für zwei Tage Lagerhaltung betreiben. Meine Mitarbeiter stehen sich beim Arbeiten auf den Füßen herum, es gibt keinen Ruheraum, keine Toiletten und keinen Büroarbeitsplatz, wie in den Vorschriften der Berufsgenossenschaft vorgegeben“, so Hehlinger, der diese und andere Probleme, wie die fehlende Klimatisierung oder immense Stromkosten durch die 14 Aggregate der Kühltruhen schon seit einigen Jahren bei seinen direkten Ansprechpartnern von der Stadt vorgebracht hat. Von dort sei aber immer nur abgewunken worden, mit sehr unterschiedlichen Begründungen. Zum Bürgermeister direkt sei er deswegen dann gar nicht mehr gegangen. „Mittlerweile zahle ich mehr Strom als Pacht“, sagt Hehlinger.
Um die Probleme zu lösen, sieht Hehlinger nur die Möglichkeit einer Erweiterung. Er habe sich vier, fünf verschiedene Kioske an anderen Standorten angeschaut. Als Beispiel nennt er Kressbronn oder Krauchenwies. Diese seien in den vergangenen Jahren alle modernisiert und vergrößert worden. „Ich als Pächter kann die Summen eines solchen Ausbaus nicht stemmen, das ist nicht wirtschaftlich.“Er möchte keinen offenen Streit mit der Stadt vom Zaun brechen und lobt beispielsweise die Modernisierung der Terrasse und die neu Bestuhlung. Dennoch erhofft er sich durch die Öffentlichkeit, dass seine Probleme vielleicht so etwas ernster genommen werden. „Ich fühle mich schon ein gutes Stück weit alleingelassen.“Immerhin habe er ja schon selbst einiges in die städtische Immobilie gesteckt. Alleine für die Sicherheit habe er, nach einer Saison in der sich die Einbrüche häuften, mehr als 10 000 Euro in Schutzgitter und Videoüberwachung gesteckt. „Ich mache das mit Herzblut und Spaß, möchte aber auch professionell arbeiten. So wie es momentan ist, kann es nicht weitergehen.“
CDU-Ortsverband bietet Unterstützung an
ThomasMay er, Stadtrat und CDU Orts verbandsvorsitzender, hat Hehl inger jetzt die Unterstützung durch seine Partei angeboten. „Ich bin schon länger im Gespräch mit Wolfgang Hehlinger. Vor zwei Jahren haben wir das Thema in schon in die Haushaltsberatungen eingebracht und auch immer wieder im technischen Ausschuss angesprochen. Leider ist die Modernisierung des Kiosks immer anderen Projekten zum Opfer gefallen“, so Mayer.
Der Kiosk sei seiner Meinung nach mindestens gleichbedeutend mit einer Sporthalle, die nur drei bis vier Mal pro Jahr mit größeren Veranstaltungen belegt werde. Die CDU habe das Thema bereits in ihrer jüngsten Vorstandssitzung behandelt und will es im Herbst in die Klausurtagung einbringen. „Der Badesee mitsamt dem Kiosk ist für Erbach ein Aushängeschild, das weit strahlt. Deswegen sollte alles modern und schön sein“, sagt Mayer, der mit seinen Parteikollegen davon ausgeht, dass der Ausbau im Herbst und Winter umgesetzt werden kann und rechtzeitig vor der neuen Badeseesaison abgeschlossen wird.