Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kiosk am Badesee soll größer werden

Wolfgang Hehlinger will zeitgemäß arbeiten und hofft auf eine Modernisie­rung.

- Von David Drenovak

ERBACH - Der Kiosk am Erbacher Badessee ist in die Jahre gekommen. Zwar wurde die Terasse und die Bestuhlung in den vergangene­n Jahren erweitert und erneuert, aber mittlerwei­le ist laut Kioskbetre­iber Wolfgang „Heli“Hehlinger das Gebäude selbst zu klein, um zeitgemäß zu arbeiten. Deshalb hofft er, dass die Stadt in einen Ausbau des Kiosks kräftig investiert.

„Der Kiosk ist den Anforderun­gen nicht mehr gewachsen. Viele Gäste fahren von weit her. Teilweise bewirte ich bis zu 3000 Besucher täglich am Badesee“, sagt Wolfgang Hehlinger, der durch den Abbruch der Golfbahn noch mehr Liegefläch­en und noch mehr Kundschaft auf sich zukommen sieht. Das Hauptprobl­em sei der Platzmange­l. „Die Kühlanlage­n sind zu klein geworden. Ich kann maximal für zwei Tage Lagerhaltu­ng betreiben. Meine Mitarbeite­r stehen sich beim Arbeiten auf den Füßen herum, es gibt keinen Ruheraum, keine Toiletten und keinen Büroarbeit­splatz, wie in den Vorschrift­en der Berufsgeno­ssenschaft vorgegeben“, so Hehlinger, der diese und andere Probleme, wie die fehlende Klimatisie­rung oder immense Stromkoste­n durch die 14 Aggregate der Kühltruhen schon seit einigen Jahren bei seinen direkten Ansprechpa­rtnern von der Stadt vorgebrach­t hat. Von dort sei aber immer nur abgewunken worden, mit sehr unterschie­dlichen Begründung­en. Zum Bürgermeis­ter direkt sei er deswegen dann gar nicht mehr gegangen. „Mittlerwei­le zahle ich mehr Strom als Pacht“, sagt Hehlinger.

Um die Probleme zu lösen, sieht Hehlinger nur die Möglichkei­t einer Erweiterun­g. Er habe sich vier, fünf verschiede­ne Kioske an anderen Standorten angeschaut. Als Beispiel nennt er Kressbronn oder Krauchenwi­es. Diese seien in den vergangene­n Jahren alle modernisie­rt und vergrößert worden. „Ich als Pächter kann die Summen eines solchen Ausbaus nicht stemmen, das ist nicht wirtschaft­lich.“Er möchte keinen offenen Streit mit der Stadt vom Zaun brechen und lobt beispielsw­eise die Modernisie­rung der Terrasse und die neu Bestuhlung. Dennoch erhofft er sich durch die Öffentlich­keit, dass seine Probleme vielleicht so etwas ernster genommen werden. „Ich fühle mich schon ein gutes Stück weit alleingela­ssen.“Immerhin habe er ja schon selbst einiges in die städtische Immobilie gesteckt. Alleine für die Sicherheit habe er, nach einer Saison in der sich die Einbrüche häuften, mehr als 10 000 Euro in Schutzgitt­er und Videoüberw­achung gesteckt. „Ich mache das mit Herzblut und Spaß, möchte aber auch profession­ell arbeiten. So wie es momentan ist, kann es nicht weitergehe­n.“

CDU-Ortsverban­d bietet Unterstütz­ung an

ThomasMay er, Stadtrat und CDU Orts verbandsvo­rsitzender, hat Hehl inger jetzt die Unterstütz­ung durch seine Partei angeboten. „Ich bin schon länger im Gespräch mit Wolfgang Hehlinger. Vor zwei Jahren haben wir das Thema in schon in die Haushaltsb­eratungen eingebrach­t und auch immer wieder im technische­n Ausschuss angesproch­en. Leider ist die Modernisie­rung des Kiosks immer anderen Projekten zum Opfer gefallen“, so Mayer.

Der Kiosk sei seiner Meinung nach mindestens gleichbede­utend mit einer Sporthalle, die nur drei bis vier Mal pro Jahr mit größeren Veranstalt­ungen belegt werde. Die CDU habe das Thema bereits in ihrer jüngsten Vorstandss­itzung behandelt und will es im Herbst in die Klausurtag­ung einbringen. „Der Badesee mitsamt dem Kiosk ist für Erbach ein Aushängesc­hild, das weit strahlt. Deswegen sollte alles modern und schön sein“, sagt Mayer, der mit seinen Parteikoll­egen davon ausgeht, dass der Ausbau im Herbst und Winter umgesetzt werden kann und rechtzeiti­g vor der neuen Badeseesai­son abgeschlos­sen wird.

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 ?? SZ-FOTO: DKD ?? Wolfgang Hehlinger in seinem beengten Lager. Seit 16 Jahren betreibt der Gastronom den Kiosk am Erbacher Badesee und wünscht sich jetzt von der Stadt eine Vergrößeru­ng des Gebäudes.
SZ-FOTO: DKD Wolfgang Hehlinger in seinem beengten Lager. Seit 16 Jahren betreibt der Gastronom den Kiosk am Erbacher Badesee und wünscht sich jetzt von der Stadt eine Vergrößeru­ng des Gebäudes.
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FOTO: PR Thomas Mayer

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