Mit Rucksack, Bibel und Bier
80 Pilger haben an der vergangenen spirituellen Wanderung des Dekanats Ehingen-Ulm teilgenommen
EHINGEN/ULM (sz) - 80 Bibelinteressierte sind der Einladung des katholischen Dekanats Ehingen-Ulm zum vergangenen spirituellen Wandertag „Mit Rucksack und Bibel“mit Start und Ziel an der St. Josefskirche in Ulm-Jungingen gefolgt. Aufgrund des aktuellen Programmschwerpunktes zur Kultur- und Religionsgeschichte des Bieres hatte das übliche Motto eine Erweiterung erfahren: „Mit Bibel und Rucksack und Bier.“
„Heute sind wir mit Rucksack und Bibel und Bier unterwegs“, sagte Dekanatsreferent Wolfgang Steffel, der das Veranstaltungsformat 2003 entwickelt hatte. Er bat die Teilnehmer, den Tagestitel persönlich zu ergänzen: „Wir sind mit Rucksack und Bibel und vielleicht mit einer Sorge, einer Not, einem Herzenswunsch, oder auch mit Dankbarkeit und innerer Freude hierher gekommen.“HansJürgen Greber aus Dornstadt hatte eine 15 Kilometer lange, landschaftlich reizvolle Strecke ausgewählt und übernahm ehrenamtlich die Führung der Gruppe, das Wetter spielte leider weniger gut mit.
An fünf Stationen befassten sich die Pilger mit alttestamentlichen Stellen zum Bier. Die Lesungen, die von Dekanatsrat Karl Patz aus Dietenheim vorgetragen wurden, erzählten von der Notwendigkeit des Maßhaltens, vom Bier zur rechten Zeit und nicht schon am Morgen, von Gemeinschaft und Freundschaft, die beim Teilen von Brot und Bier erlebbar werden, und davon dass das älteste Getränk der Menschheit Sesshaftigkeit, Lagerhaltung und Sorgfalt beim Brauvorgang voraussetzt.
Braumeister Georg Walcher skizzierte in der Pflugbrauerei Hörvelsingen den Brauvorgang und setzte dem Namen der Brauerei entsprechend schon beim Pflügen an, dann Säen, Ernte der Gerste, Vermälzung, Schroten des Malzes und so fort bis zum Bier im Fass. Ohne moderne Messtechnik und fein abstimmbare Feuerung habe das früher größte Sorgfalt verlangt. Wer diese nicht walten ließ, musste am Ende womöglich den ganzen Sud wegschütten und es war „Hopfen und Malz verloren.“„Gott sorgt für mich, was will ich sorgen“, sangen die Wanderer in der Gaststube. „Es ist besser, in der Wirtschaft an Gott zu denken, als in der Kirche an die Wirtschaft“, sagte Steffel.
Der nächste Pilgertag findet am 29. September statt, rund um Brandenburg-Regglisweiler im Programm des dortigen Klosters unter dem Thema „Dreifaltigkeit“, die nächste Befassung mit „Bier und Glaube“gibt es bei einer Tagesexkursion nach Ellwangen an der Jagst am 3. Oktober. Biblische Impulse gibt es im „Kirchener Bibelherbst“, der am 6. November in Ehingen-Kirchen eröffnet wird, sowie beim Dekanatsbibeltag „Jesus im Lukas-Evangelium“am 24. November im Wengensaal in Ulm. Informationen können kostenlos bei der Dekanatsgeschäftsstelle, Tel.: 0731/ 9206010, E-Mail: dekanat.eu@drs.de angefordert werden.