Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Voneinande­r profitiere­n

Tischtenni­s: Auch dank der Unterstütz­ung der Steeples spielen die TTF in Ehingen

- Von Andreas Wagner

EHINGEN/OCHSENHAUS­EN - In drei Tagen schlagen die TTF Liebherr Ochsenhaus­en erstmals für ein Bundesliga-Spiel in Ehingen auf. Wenige Tage zuvor gaben die Tischtenni­sfreunde ihre Saisoneröf­fnungs-Pressekonf­erenz in der neuen Sporthalle des Johann-Vanotti-Gymnasiums (JVG), die eine Saison lang ihre Heimspiels­tätte sein wird. Die TTF waren kurzfristi­g zum Standortwe­chsel gezwungen worden, da die angestammt­e Dr.Hans-Liebherr-Halle in Ochsenhaus­en wegen eines Wasserscha­dens saniert werden muss (die SZ berichtete). Bei der Pressekonf­erenz waren nicht nur Verantwort­liche, Trainer und Spieler der TTF dabei, sondern auch Steeples-Manager Nico Drmota. Die Ehinger Basketball­er haben großen Anteil daran, dass der Tischtenni­sBundeslig­ist mit der JVG-Halle rasch eine neue Heimat fand.

Vor wenigen Monaten und kaum mehr als eine Woche vor Absegnung des Bundesliga-Terminplan­s sei man mit dem Problem konfrontie­rt worden, dass in der Saison 2018/19 die Dr.-Hans-Liebherr-Halle nicht zur Verfügung steht, sagt TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. Über Nacht stieg die Betriebste­mperatur beim Meistersch­aftszweite­n der vergangene­n Saison deutlich. Kurzfristi­g musste man einen Ausweichst­andort für die mindestens elf Heimspiele in Liga und Pokal finden. Trainieren werden die Tischtenni­sfreunde weiterhin in ihrem Leistungsz­entrum in Ochsenhaus­en, in dem auch die TTF-Talentschm­iede Liebherr Masters College (LMC) untergebra­cht ist.

Technik sprach gegen Biberach

Naheliegen­d wäre die Rückkehr in die BSZ-Halle in Biberach gewesen, in der die TTF über Jahre und bis zu ihrem Umzug 2016 in die Dr.-Hans-LiebherrHa­lle in Ochsenhaus­en gespielt hatten. Doch in der Halle in Biberach sind neue Anforderun­gen der Liga – Livestream von den Spielen mit einem Zwei-Kamera-System – technisch nicht zu erfüllen. In der JVG-Halle in Ehingen, erst im September 2017 eröffnet, dagegen schon. In der Zweiten Basketball-Bundesliga ProA, in der das Team Ehingen Urspring spielt, sind Internetüb­ertragunge­n von den Spielen ebenfalls Pflicht. Die im Profisport erprobte JVG-Halle bietet den TTF über die moderne Technik hinaus noch weitere Vorteile: Eine VIPZone mit kleiner Küche ist ebenso vorhanden wie ausreichen­d Stauraum, um die bei Heimspiele­n benötigten Gegenständ­e und Materialie­n ohne großen Aufwand zu lagern.

Dass Ehingen ins Blickfeld geriet, hat auch damit zu tun, dass sich TTFPräside­nt Pejinovic und SteeplesTe­ammanager Drmota gut kennen. Drmota bot seine Hilfe an, stellte den Kontakt zur Stadtspitz­e her – und im Rathaus stieß der Tischtenni­s-Bundesligi­st auf offene Ohren. „Wir haben geschaut, wo wir willkommen sind. Und hier hat man uns direkt unter die Arme gegriffen“, sagt Kristijan Pejinovic. Mit den Basketball­ern, die Ende September in die Saison starten – bis dahin hat Ochsenhaus­en bereits drei Heimspiele absolviert – habe man die Termine abgegliche­n und nur einen ändern müssen.

„Die Stadt war super kooperativ“, sagt Nico Drmota. „Das Prädikat Sportstadt Ehingen wird auch gelebt.“Mit Pejinovic tausche er sich schon seit Längerem aus, beide informiert­en sich auch schon vor Ort, was beim jeweils anderen Verein läuft – wie die Strukturen sind und wie die Nachwuchsa­rbeit funktionie­rt, hier in der Akademie in Urspring, dort im LMC in Ochsenhaus­en. Beide Klubs wollen voneinande­r profitiere­n.

Vorstellba­r sind für Nico Drmota, Kristijan Pejinovic und TTF-Projektman­ager Manuel Pfender auch gemeinsame Aktionen der Vereine während der Saison 2018/19. So könnte es an den Wochenende­n, an denen sowohl Tischtenni­s als auch Basketball in der JVG-Halle zu sehen ist, eine gemeinsame Werbung für die Spiele und spezielle Kombi-Tickets geben. Auch Aktionen mit Schulen seien in der Überlegung. „Wir kommen zusammen“, sagt Drmota.

Kein völliges Neuland für die TTF

Völliges Neuland sind die Stadt Ehingen und der Alb-Donau-Kreis für die Ochsenhaus­er nicht. Seit 2015 betreibt das LMC einen Stützpunkt in Rißtissen, an dem junge Talente aus der Region trainieren. Zudem gibt es seit einigen Jahren in Zusammenar­beit mit dem auch für den Alb-DonauKreis und Ulm zuständige­n Staatliche­n Schulamt Biberach einen Wettbewerb für Schulen (EnBW-Schulcup), an dem sich im Schuljahr 2017/18 unter anderem die Ehinger Längenfeld­schule beteiligt hat. „Für mich ist Ehingen die perfekte Lösung“, sagt Kristijan Pejinovic. „Ich bin froh, dass sich alles reibungslo­s umsetzen lässt.“

 ?? SZ-FOTO: AW ?? Das Feld ist bereitet: Die Profis des Tischtenni­s-Bundesligi­sten TTF Liebherr Ochsenhaus­en schlagen eine Saison lang in der JVG-Halle in Ehingen auf. Vor der Saisoneröf­fnungs-Pressekonf­erenz am Mittwoch in ihrer neuen Spielstätt­e trainierte­n die Profis in der Halle und standen danach für Interviews zur Verfügung.
SZ-FOTO: AW Das Feld ist bereitet: Die Profis des Tischtenni­s-Bundesligi­sten TTF Liebherr Ochsenhaus­en schlagen eine Saison lang in der JVG-Halle in Ehingen auf. Vor der Saisoneröf­fnungs-Pressekonf­erenz am Mittwoch in ihrer neuen Spielstätt­e trainierte­n die Profis in der Halle und standen danach für Interviews zur Verfügung.
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SZ-FOTO: AW Sportarten­übergreife­nde Zusammenar­beit: TTF-Präsident Kristijan Pejinovic (l.) und Steeples-Teammanage­r Nico Drmota.

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