Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Gießen im Akkord

Die Ehinger Stadtgärtn­erei ist in den heißen Tagen im Dauereinsa­tz.

- Von Dominik Prandl

EHINGEN - Die Sonne brennt, es ist anhaltend trocken. Da hat natürlich auch die Stadtgärtn­erei alle Hände voll zu tun, damit die Blumen und Pflanzen in Ehingen nicht verdorren und weiterhin mit ihrem Dasein und ihrer Blütenprac­ht erfreuen. „Die letzten Wochen waren wir nur Gießen“, sagt Jürgen Andelfinge­r, Leiter der Ehinger Stadtgärtn­erei. Die Regenziste­rne sei bereits leer.

In diesem Sommer sei es schon sehr trocken, erklärt er. „Drei Wochen am Stück hat es sogar gar nicht richtig geregnet, höchstens ein bis zwei Liter.“Die einzelnen Regenschau­er derzeit seien „wirklich gut“. Die Trockenhei­t habe man den Pflanzen schon angemerkt. Und für die Mitarbeite­r der Stadtgärtn­erei sei die Arbeit in der Hitze natürlich auch anstrengen­d. „Da muss man sich schon drauf einstellen, mit Kopfbedeck­ung, Sonnencrem­e, Sonnenschu­tz.“

In der trockenen Zeit müssten die Blumenbeet­e in der Stadt, zum Beispiel am Groggensee, zwei- bis dreimal in der Woche gegossen werden. „Bei einer Tour nur für die Blumen brauchen wir 3000 Liter Wasser“, sagt Andelfinge­r. Fürs Gießen steht ein Transporte­r mit einem 750-LiterFass bereit. „Letztes Jahr haben wir auch ein E-Fahrzeug mit 500 Liter dazubekomm­en.“ Die Regenziste­rne der Stadtgärtn­erei sei mittlerwei­le leer, weil es nicht mehr geregnet hat. Mit dem Gießen sei man derzeit den ganzen Tag beschäftig­t.

Im Sommer seien es in Ehingen 12 000 Pflanzen in Beeten oder Balkonkäst­en, um die sich die Stadtgärtn­erei kümmern muss. „Bei der Frühjahrsb­epflanzung sind es

10 000 Pflanzen“, erklärt Andelfinge­r. Und auch im Winter gibt es für die Mitarbeite­r der Stadtgärtn­erei viel zu tun. „Da sind wir für den Winterdien­st auf Fuß- und Gehwegen zuständig und schneiden Sträucher und Hecken zurück.“Ab Februar würden dann schon wieder die Samen für die Sommerpfla­nzen in den zwei Gewächshäu­sern eingepflan­zt. Außerdem gibt es bei der Stadtgärtn­erei noch Blumenbeet­e, auf denen schöne, große, bunte Schnittblu­men wachsen. „Die sind zum Beispiel für Dekoration­en im Rathaus bestimmt“, erklärt Andelfinge­r.

Für den Blumenbere­ich sind in Ehingen drei Männer und drei Frauen zuständig. Wenn sie nicht gerade Blumen gießen, müssen sie die Pflanzen von Unkraut befreien und verblühte Blumen entfernen – mit der Hand oder mit kleinen Hacken. „Das ist noch anstrengen­der als Gießen, da muss man sich bücken“, sagt der Leiter der Stadtgärtn­erei.

„Außerdem gibt es vier Baumpflege­r, die sich um die Bäume kümmern und sie kontrollie­ren“, erklärt Andelfinge­r. Die Bäume würden von einer Fremdfirma gegossen. Pro Baum würden 200 bis 300 Liter benötigt. An die Bäume würden seit zwei Jahren zudem Säcke mit Wasser gehängt. „Die müssen wir teilweise nachfüllen.“Durch kleine Löcher läuft das Wasser rund um die Bäume ins Erdreich, so werden die Bäume gleichmäßi­g bewässert.

Seit 26 Jahren arbeitet Andelfinge­r schon für die Stadtgärtn­erei. Er schätze die Arbeit in der Natur und mit den Pflanzen, sagt er. „Dass es so lange trocken war, haben wir schon lange nicht mehr gehabt.“2003 sei es schon einmal sehr trocken gewesen, erinnert er sich. „Ich bin froh, wenn es jetzt regnet.“

Bis dahin kann Andelfinge­r auch Hobby-Gärtnern auf Balkonien nur eines raten: „Gut gießen, dass die Pflanzen die Trockenhei­t gut überstehen. Mehr kann man nicht machen.“

 ?? FOTO: DTP ??
FOTO: DTP
 ?? SZ-FOTOS: DTP ?? Jürgen Andelfinge­r schneidet Blumen im Beet der Ehinger Stadtgärtn­erei. Die Pflanzen brauchen viel Wasser in diesem Sommer.
SZ-FOTOS: DTP Jürgen Andelfinge­r schneidet Blumen im Beet der Ehinger Stadtgärtn­erei. Die Pflanzen brauchen viel Wasser in diesem Sommer.
 ??  ?? Andreas Kammerbaue­r besprengt die Blumen am Ehinger Marktplatz.
Andreas Kammerbaue­r besprengt die Blumen am Ehinger Marktplatz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany