WM vor der Haustür ist ein Glücksfall
Tennis: Laupheimerin Daniela Esswein steht in Ulm im Doppel im Viertelfinale
ULM/LAUPHEIM (feg) - Die TennisWeltmeisterschaften der Senioren steigen noch bis Samstag in Ulm und Neu-Ulm. Dort spielen rund 1000 Spieler aus aller Welt um die Medaillen bei den Damen und Herren in den Altersklassen 50/55/60 im Einzel, Doppel und im Mixed. Mittendrin ist auch die Laupheimerin Daniela Esswein, die in der W50 antritt.
Die Einzelkonkurrenz ist für Daniela Esswein bereits beendet. In Runde drei unterlag sie Barbara Seeger, der Nummer eins der Damen 50 des Regionalligisten TC Rot-Weiß Gießen, in zwei Sätzen (0:6, 5:7). Zuvor hatte Esswein nach einem Freilos in der ersten Runde die Australierin Cathy Benson, die Nummer 30 der Setzliste, bezwungen (4:6, 6:4, 6:1). Die Enttäuschung über die Niederlage gegen Barbara Seeger hält sich in Grenzen bei der Laupheimerin. „Sie hat alles richtig gemacht und war am Ende einfach stärker. Schon überhaupt die erste Runde der WM überstanden zu haben, war für mich so, als hätte ich den WMTitel gewonnen“, sagt Daniela Esswein rückblickend. Im Doppel ist die 53-Jährige hingegen noch mit dabei und steht gemeinsam mit der US-Amerikanerin Shelly Works im Viertelfinale.
Der WM-Start in Ulm ist für Daniela Esswein, die seit ihrem siebten Lebensjahr Tennis spielt, etwas ganz Besonderes. „Die WM ist das größte Turnier was man bei den Senioren spielen kann. Es ist toll, sich mit den Besten der Welt zu messen, und dann noch direkt vor der Haustür“, sagt sie und lobt auch die Atmosphäre beim Turnier in Ulm und Neu-Ulm. „Die WM ist gut organisiert.“
Eigentlich in Florida
Direkt vor ihrer Haustür ist mittlerweile eigentlich in Florida. Dorthin hat es sie 2003 verschlagen. Bis 2013 verbrachte sie noch den Winter in Florida – dort lebt sie zusammen mit ihrem Mann Jeff Rossi – und den Sommer in Laupheim. 2014 siedelte die 53-Jährige dann komplett um in den US-Bundesstaat, nach North Palm Beach, wo sie als Assistant Programm Managerin bei einer Firma arbeitet, die Unternehmen beim Thema Rente betreut.
Nummer eins der Damen
Seither weilt sie nur noch fünf Wochen im Jahr in Laupheim, wo ihre Mutter Ina wohnt. Seit vergangenem Jahr spielt sie auch wieder in ihrer Heimatstadt Tennis, als Nummer eins bei den Damen 40 des TC Laupheim 1904, mit denen sie die Sommer-Saison in der Verbandsliga auf Tabellenplatz drei abschloss und dabei selbst ungeschlagen blieb. Zuvor war Daniela Esswein, die als ihre größten Erfolge den DM-Vizetitel im Doppel mit Andrea Wendler und den DM-Titel im Mixed mit Andreas Franz (beides in der Altersklasse 40) in Bad Neuenahr bezeichnet, unter anderem in der Regionalliga für die TSG Söflingen (Damen 30) und den TC Doggenburg (Damen 40) aktiv. In ihrer Wahlheimat Florida greift die 53-Jährige heute ebenso noch regelmäßig zum Schläger für den Tennisclub Plantation und spielt darüber hinaus pro Jahr drei bis fünf internationale Turniere sowie die DM.
Für die Doppelkonkurrenz bei der WM in Ulm hat sich Daniela Esswein kein konkretes Ziel gesetzt. „Shelly Works und ich spielen das erste Mal zusammen Doppel, daher sind wir noch nicht perfekt aufeinander eingespielt. Wir schauen von Runde zu Runde“, sagt die Laupheimerin. Im Viertelfinale erwartet sie ein schweres Match gegen Jane Hunter und Lianne Tapson aus Großbritannien. „Beide sind nicht umsonst an Nummer sechs gesetzt“, sagt Daniela Esswein. „Wir wollen auf jeden Fall unser Bestes geben und eine Runde weiterkommen.“