Trotz guter wirtschaftlicher Lage: Emeringen muss Darlehen aufnehmen
Laut Bürgermeister Josef Renner war der Jahresabschluss für das Jahr 2017 der letzte ohne Schulden
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EMERINGEN - Der finanzielle Abschluss des Jahres 2017 und die gerade beginnende Erschließung des Baugebiets „Auf der Breite“sind am Donnerstag Tagesordnungspunkte der Gemeinderatssitzung in Emeringen gewesen. „Das ist wahrscheinlich der letzte Jahresabschluss ohne Schulden“, sagte Bürgermeister Josef Renner. Nach schuldenfreien Jahrzehnten sei es nötig, für das neue Baugebiet Darlehen aufzunehmen, so der Schultes. „Wir schaffen mit den neuen Bauplätzen aber eine Zukunftsperspektive für unser Dorf. Diese Weiterentwicklung ist wichtiger als Schuldenfreiheit und mit dem Verkauf von Bauplätzen sind wir auf einem guten Weg der Refinanzierung“, sagte Renner zu den Räten.
Vor Kurzem wurde im Emeringer Baugebiet „Auf der Breite“mit den Erschließungsarbeiten begonnen. Im ersten Bauabschnitt werden neun der insgesamt 15 Bauplätze entstehen. Für mindestens drei der Plätze seien Interessenten vorhanden, sagte Renner. Geplant sei in den Jahren 2018 und 2019 Darlehen in Höhe von rund 250 000 Euro aufzunehmen. „Wenn weitere Bauplätze verkauft werden, natürlich weniger“, betonte der Bürgermeister. „Die Erschließungsarbeiten werden wohl einige Zeit für Behinderungen sorgen“, sagt Renner. So wird die Gemeinde am kommenden Mittwochnachmittag kein Wasser haben. „Da wir die Wasserleitung angeschlossen“, erklärte der Schultes. Am Donnerstag lag dem Gemeinderat bereits das erste Baugesuch für ein Wohnhaus im neuen Baugebiet vor. Die Räte gaben ihr Einverständnis und Bürgermeister Renner betonte: „Ich freue mich sehr über das Bauinteresse.“Zum Abbruch eines Wohnhauses in der Bäckerstraße und dem Bau einer Garage mit Lager und Terrasse sagt Renner: „Damit wird der Ortsbereich weiter aufgehübscht und funktionell verbessert.“Die Räte waren auch mit diesem Bauantrag einverstanden.
Einig war sich der Gemeinderat, dass im vergangenen Jahr „finanziell gut gewirtschaftet“wurde. Mit 49 176 Euro lag die Nettoinvestitionsrate, also der freie Finanzspielraum der Gemeinde, im vergangenen Jahr um 35 676 Euro über der Finanzplanung. Der dadurch entstandene Überschuss von 1546 Euro wurde der allgemeinen Rücklage zugeführt. Damit hatte Emeringen zum Ende des Jahres 2017 rund 14 600 Euro angespart. Durch Mehreinnahmen, etwa aus dem Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer und höhere Zuweisungen des Landes sowie durch Wenigerausgaben in verschiedenen Haushaltsposten, ist der Überschuss entstanden. Die größten Brocken im Vermögenshaushalt entstanden durch den Kauf und Verkauf von Grundstücken im Baugebiet „Auf der Breite“.
Um die Leistungen des kommunalen Zweckverbands „Wegebaugemeinschaft Albrand“weiterhin in Anspruch nehmen zu können, müsste Emeringen Mitglied des Verbands werden und eine Kapitaleinlage von 2400 Euro bezahlen. Bislang konnten die Gemeinden den Verband durch die Mitgliedschaft der VG Munderkingen nutzen. „Das geht jetzt nicht mehr“, erklärte Bürgermeister Renner. „Wir haben den Zweckverband bisher einmal in Anspruch genommen. Der arbeitet gut und günstig.“Weil momentan in Emeringen aber keine Aufträge für den Verband in Sicht sind, beschloss der Gemeinderat am Donnerstag dem Zweckverband Albrand nicht beizutreten.