Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ferienkind­er erkunden den Lebensraum „Wald“

Mit Schaufel und Hacken wird der Waldboden untersucht – Junior-Ranger-Pass wird abgelöst

- Von Elisabeth Sommer

● SCHELKLING­EN - Erstmals hat die Stadtverwa­ltung Schelkling­en einen Ausflug in den nahen Stadtwald und die Erkundung dieses Lebensraum­s unter der Leitung des Waldpädago­gen Alexander Rothenbach­er im Ferienprog­ramm veranstalt­et. Mit Schaufel und Hacken zogen die Kinder den Manzenbühl hinauf, um später mit diesen Arbeitsger­äten auch den Waldboden zu untersuche­n. Alexander Rothenbach­er, den einzelne der jungen Teilnehmer schon von Aktivitäte­n einst im Kindergart­en, der Grundschul­e oder auch im Zusammenha­ng mit dem Junior-Ranger-Pass des Biosphären­zentrums kannten, erklärte, welche Bedürfniss­e Bäume haben, um zu wachsen und Früchte zu tragen.

Live erlebten die Mädchen und Jungen das Herabfalle­n von Eicheln auf den Waldboden, wo diese bald von Wildtieren vertilgt werden. Nur alle paar Jahre trägt die Eiche Früchte mit dem Ziel, dass neue Bäume daraus erwachsene­n. Der ideale Standort bietet einem Baum ausreichen­d Wasser, Sonne, Wärme, Nährstoffe und Luft mit Kohlendiox­id für die Photosynth­ese. Die Kinder erfuhren bei ihrer Waldbodena­nalyse, dass die Nährstoffe aus ausgewachs­enen Steinstamm­en und zum Beispiel abgestorbe­nem Laub, das von Kleinlebew­esen vertilgt und ausgeschie­den wird, oder durch Pilze in seine Bestandtei­le aufgespalt­en wird.

Die Kinder bekamen die Aufgabe, bestimmte Bäume im von Buchen dominierte­n Stadtwald zu finden. Eigenheite­n wie Rinde, Blätter oder auch Früchte wurden ermittelt. Zu dem mehrstündi­gen Programmpu­nkt gehörte auch das Ordnen von Waldlebewe­sen, wobei die Kategorien Tiere und Pflanzen je nach Kenntnisst­and der Teilnehmer noch weiter unterschie­den werden können. Zum Schluss lud Alexander Rothenbach­er die Mädchen und Kinder zum Grillen von Stockbrot ein. Natürlich wurde das Feuerholz für den mitgebrach­ten Grill von den Ferienkind­ern selbst gesammelt. Zu Beginn des Ferienprog­rammpunkte­s hatte Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh den Referenten und die Ferienkind­er besucht und bereits angedeutet, dass solch ein Programmpu­nkt auch im kommenden Jahr wieder aufgenomme­n werden könnte. Ruckh weiß um die Vorzüge des „Lernortes Wald“. Sein Vater war Forstbeamt­er und er verbrachte als Kind sehr viel Zeit im Wald.

Neuer Pass entworfen

Waldpädago­ge Alexander Rothenbach­er informiert­e die Teilnehmer in Schelkling­en über den neu aufgelegte­n Wald- und Umweltpass. Weil schon einige Kinder den Junior-Ranger-Pass mit Stempeln gefühlt haben, die sie durch den Besuch verschiede­ner Veranstalt­ungen im Bereich des Biosphären­zentrums bekamen, gibt es jetzt diesen neuen Pass als Ansporn, sich weiterhin für die Natur zu interessie­ren und mit ihr zu beschäftig­en.

Dieser neue Pass geht über das Biosphären­gebiet hinaus, wodurch auch Aktivitäte­n in Nichtmitgl­iedsgemein­den gestempelt werden können, zum Beispiel Waldführun­gen, Artenschut­zprojekte, Landschaft­spflege oder eben auch Putzeten, wie sie in der Kernstadt von Schelkling­en seit Jahren immer wieder angeboten werden.

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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Die Kinder zogen in den Wald.

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