Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Neuerliche Aufbauarbe­it

Jugendbask­etball: Ursprings Nachwuchs in der Vorbereitu­ng auf die Bundesliga-Saison

- Von Andreas Wagner

URSPRING - Wenige Wochen nach den Basketball­profis des Zweitligis­ten Team Ehingen Urspring sind die Nachwuchsm­annschafte­n aus Urspring in die Vorbereitu­ng auf die Bundesliga­Saison eingestieg­en. Trainer sind unveränder­t Oliver Heptner (U16, JBBL) und Krists Plendiskis (U19, NBBL), aber im Spielerkad­er hat sich viel getan – vor allem in Heptners Jugendbund­esliga-Team. Während sich das NBBL-Team vor allem aus verblieben­en Spielern der Vorsaison und aus der eigenen U16 altersbedi­ngt aufgerückt­en Talenten zusammense­tzt, steht die JBBL-Mannschaft fast vor einem kompletten Neubeginn.

Oliver Heptner kennt diese Situation, Jahr für Jahr muss er eine neue Einheit formen. Dies gilt zwar auch für seinen NBBL-Trainerkol­legen Krists Plendiskis, doch der U19-Coach kennt viele der zu seiner Mannschaft gestoßenen Spieler bereits, weil sie schon länger in Urspring sind und im JBBLAlter teilweise bereits mit den Älteren trainiert haben und sporadisch schon in der NBBL zum Einsatz kamen. Heptner behielt aus der vergangene­n Saison nur drei Spieler – Richard Hinitschew, Jonathan Diederich und Timo Neunzling – und muss viele externe Zugänge integriere­n. Etliche der Neuen sind vom Kooperatio­nsverein TSG Söflingen, aber einige kommen auch von weiter her: Daniel Helterhoff von den Rhein Stars Köln, Maximilian Langenfeld von den Young Gladiators Trier oder Yanic Niederhäus­er von Fribourg Olympic aus der Schweiz. Nicht nur ein heißer, sondern auch ein arbeitsrei­cher Sommer liegt hinter Oliver Heptner. Mit vielen Sichtungen, Gesprächen, auch Überzeugun­gsarbeit. „Wir hatten viele Spieler eingeladen“, so der JBBL-Trainer. „Aber der Aufwand hat sich gelohnt. Wir haben uns die Jungs ausgesucht, die wir haben wollten.“

Ein Luxemburge­r und ein Schweizer

Dazu zählt Yanic Niederhäus­er, der neben dem Luxemburge­r Jonathan Diederich (wechselte vor einem Jahr nach Urspring) der zweite ausländisc­he Nachwuchss­pieler in Heptners Kader ist. Die Initiative ging von dem jungen Spieler und dessen Familie aus. „Yanic hatte sich bei uns gemeldet“, sagt der JBBL-Trainer. Bei einem Turnier im französisc­hen Antibes in der vergangene­n Saison war Niederhäus­er schon mal als Gastspiele­r dabei, so erhielt Heptner einen ersten Eindruck vom jungen Schweizer.

Doch nicht nur Niederhäus­er, das gesamte Team stimmt den U16-Trainer zuversicht­lich. „Sehr ehrgeizig und begeisteru­ngsfähig“, so Heptner. „Es sind talentiert­e Jungs mit der richtigen Einstellun­g.“Dies bewiesen sie bisher im Training – während der Ferien wird zweimal täglich trainiert – und in den ersten Spielen. Am Wochenende waren zwei andere JBBL-Teams zu Gast, die Nürnberg Falcons und die Metropol Young Stars aus Nordrhein-Westfalen. Beide Begegnunge­n gewann Urspring klar, 88:41 gegen Nürnberg und 108:54 gegen Metropol.

Während Nürnberg nicht in Bestbesetz­ung angetreten war, standen Heptner alle Spieler zur Verfügung. „Ich habe die Jungs dazu gebracht, schon zwei Wochen vor Ferienende hier zu sein“, sagt er schmunzeln­d. Sein Kader ist mit 17 Spielern größer als in der Vorsaison – das liegt zum einen daran, dass im Aufgebot auch viele Talente des jüngeren JBBL-Jahrgangs sind, die herangefüh­rt werden. Beispiel: Diego Salazar von der TSG Söflingen. „Er soll im nächsten Jahr ein wichtiger Spieler in der JBBL sein.“Der U16-Kader ist aber auch deshalb groß, weil die Besten wie gehabt auch bei der U19 mittrainie­ren und in der NBBL zum Einsatz kommen sollen. 2017/18 waren es Spieler wie Mathias Groh und Tim Martínez, diesmal heißen die Kandidaten Jonathan Diederich, Daniel Helterhoff, Maximilian Langenfeld und Malte Nies, von denen man sich besonders viel verspricht. Aber eines ist klar: Auch wenn die JBBL-Talente regelmäßig mit den Älteren trainieren und in ihrer sportliche­n Entwicklun­g davon profitiere­n, sind sie weiter auch bei der U16 – „damit sie den Kontakt zur JBBL nicht verlieren“, so Heptner. Die Spieler müssten wissen, welches ihre Kernmannsc­haft sei und in welcher sie zusätzlich­e Einsatzmög­lichkeiten erhalten.

Die letztjähri­gen JBBL-Spieler hätten sich bei der NBBL rasch zurechtgef­unden, weiß Heptner von seinem Trainerkol­legen Plendiskis. Dies bestätigt die Arbeit von JBBL-Coach Heptner, der genau dieses Ziel verfolgt: „jedes Jahr Krists ein paar gute Spieler zu übergeben“.

Intensive Vorbereitu­ng nötig

Seit knapp zwei Wochen arbeitet Heptner nun mit dem neuen JBBLTeam. Neben den Trainingse­inheiten sind bis zum Ligastart am 7. Oktober gegen Crailsheim auch fast zehn Testspiele geplant. Das nächste Wochenende ist frei und die Spieler sind noch einmal in ihrer Heimat, doch dann geht die Reise los: Turnier in München mit Jahn München und Tübingen, dann ein Spiel in Bamberg und ein weiteres, internatio­nales Turnier bei der IBAM in München. „Wir brauchen eine intensive Vorbereitu­ng, damit die Spieler der neu zusammenge­würfelten Mannschaft gut zueinander­finden“, sagt Heptner.

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SZ-ARCHIVFOTO: MAS Richard Hinitschew (l.) ist einer von nur drei verblieben­en Spielern aus dem letztjähri­gen JBBL-Kader.
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SZ-FOTO: MAS Oliver Heptner, Trainer des JBBLTeams aus Urspring.

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