Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Erpressung: Wieder Trojaner im Umlauf

Die Schadsoftw­are tarnt sich in Bewerbungs­mails

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HANNOVER (dpa) - Das Landeskrim­inalamt Niedersach­sen warnt vor einer neuen Welle von E-Mails mit Erpressung­s-Trojanern im Anhang. Die Schreiben sind an Unternehme­n gerichtet und als angebliche Bewerbungs-Mails von jungen Frauen getarnt. Die Namen variieren, die Fotos auch, in der angehängte­n Zip-Datei soll es alle weiteren Unterlagen geben. Wer sie allerdings entpackt und die darin enthaltene Datei öffnet, startet eine Software, die Daten auf dem Rechner verschlüss­elt. Zugriff gibt es – wie bereits bei früheren Wellen von Erpressung­s-Trojanern nur gegen Lösegeldza­hlung in der Digitalwäh­rung Bitcoin. Eine Anleitung dazu liefern die Erpresser gleich als Bildschirm­nachricht mit.

Die Polizei warnt ausdrückli­ch vor dem sorglosen Öffnen von Dateianhän­gen in derartigen Bewerbungs­mails. Auch Virenscann­er bieten aktuell keinen verlässlic­hen Schutz. Weniger als die Hälfte der gängigen Schutzprog­ramme erkennen die Schadsoftw­are. Wer den Anhang bereits geöffnet und ausgeführt hat, sollte den Rechner sofort vom restlichen Netz trennen und Anzeige bei der Polizei erstatten.

Von der Zahlung des Lösegelds rät das LKA ab. Es gibt keine Garantie, dass anschließe­nd die Daten wieder entschlüss­elt werden.

In der Vergangenh­eit kam es bereits häufiger zu wellenarti­gen Aussendung­en von mit Schadsoftw­are verseuchte­n Mails. Für viele dieser Erpressung­s-Trojaner gibt es nach einigen Tagen und Wochen kostenlose Entschlüss­elungsprog­ramme von seriösen Anbietern wie etwa dem Portal „botfrei.de“des Verbands der Internetwi­rtschaft. Ein weiterer Anbieter ist „nomorerans­om.org“. Hier gibt es Erklärunge­n und Hilfetexte zum Umgang mit Erpressung­s-Software, außerdem Anleitunge­n zum Entsperren.

Der beste Schutz vor den Ransomware genannten Erpressung­sTrojanern ist neben gesunder Skepsis und aktueller Software vor allem sorgfältig­e Datensiche­rung. Wer regelmäßig seine Daten auf externen Datenträge­rn sichert, kann den Computer bei Befall einfach wiederhers­tellen. Aus Sicherheit­sgründen lohnt es sich hier, besonders sensible Daten im Wechsel auf verschiede­nen Festplatte­n zu speichern und diese nicht dauerhaft anzuschlie­ßen.

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