Munderkinger Naturdenkmal wird regelmäßig zugemüllt
Anwohner sammeln an der Grellet-Linde immer wieder Hinterlassenschaften Feiernder auf – Bürgermeister will Mülleimer aufstellen lassen
● MUNDERKINGEN - Die Munderkinger Grellet-Linde wird regelmäßig mit Unrat vermüllt. Gruppen nutzen die Bank am Stamm des Naturdenkmals als Treffpunkt und lassen ihren Müll einfach liegen. Unter einigen Munderkinger regt sich deshalb seit Monaten Unmut. Im Internet machen sie immer wieder auf das Problem aufmerksam und sammeln regelmäßig selbst Müll auf. Jetzt versucht die Stadt Abhilfe zu schaffen.
Seit Monaten macht eine Munderkingerin, die ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen möchte, im Sozialen Netzwerk Facebook mobil. Regelmäßig postet sie Bilder von dem Unrat, den sie während der Gassirunde mit ihrem Hund wieder an der Munderkinger Sommerlinde auf dem Benkesberg eingesammelt hat.
Dass Jugendliche die Linde als Treffpunkt nutzen, sei schon während ihrer Jugend so gewesen und völlig okay. „Es regt mich aber auf, dass sie ihren Müll einfach dort liegen lassen“, sagt sie. Flaschen und anderer Unrat würden sogar über die Büsche in die angrenzenden Felder geschleudert, berichtet die Frau.
Dabei gehe es ihr nicht nur um die optische Verschandelung des Naturdenkmals, sondern auch um die Sicherheit von Tieren. „Gerade junge Füchse fressen sich in die Tetrapaks. Dort können sie mit dem Kopf stecken bleiben und verenden qualvoll“, weiß die Munderkingerin, die in ihrem Anliegen auch vom örtlichen Jagdpächter unterstützt wird. Auch für Hunde seien die umherliegenden Kronkorken und Glassplitter eine enorme Gefahr, weil sie sich diese in die Pfoten eintreten könnten.
Deshalb hat sich die Munderkingerin jetzt an die Stadt und die Polizei gewendet. „Die Polizei hat versprochen, regelmäßiger vorbeizufahren und nach dem Rechten zu schauen“, sagt die Frau. Anzeige habe sie bisher noch nicht erstattet, weil die wohl wenig Aussicht auf Erfolg hätte.
Auch die Stadt hat signalisiert, dass sich an der Grellet-Linde etwas ändern soll. „Wir schauen regelmäßiger an der Linde vorbei“, sagt Bauhofleiter Kurt Fues, der aber auch betont, dass dies für die stark eingespannten städtischen Mitarbeiter ein großer Aufwand sei, weil die Linde auf keiner ihrer Touren liegt und nur schwer zu erreichen ist. Kurt Fues kenne das Phänomen, das eben vor allem in den Sommermonaten auftrete. „Ich habe selbst auch schon mal ein paar Leute angesprochen“, berichtet der Bauhofleiter.
Munderkingens Bürgermeister Michael Lohner will jetzt an der Bank am Stamm der großen Linde, die nicht nur Jugendlichen als Treffpunkt sondern auch Ausflüglern als Aussichtspunkt dient, einen Mülleimer aufstellen lassen, damit diese überhaupt eine Möglichkeit haben, ihren Unrat vor Ort zu entsorgen. „Vor Jahren haben wir mit dem Spielplatz dort alles entfernen lassen“, erinnert sich Bürgermeister Lohner. Damals seien sowohl der Spielplatz als auch vorhandene Mülleimer immer wieder von Unbekannten zerstört worden.